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http://blumberger.net/category/uncategorized/page/2/ Gedanken und Erfahrungen von einer, die fand, Religion sei nur etwas fĂŒr schlichtere GemĂŒter - und dann
zum Islam konvertierte. Ausgerechnet ...

ALLAHU AKBAR! Oder: “Hilfe – wir sind radikal!”

Abendhimmel 2.3.2015 von meinem Balkon aus 😉
Allahu Akbar. Das sagt ein praktizierender Muslim allein schon bei den Ritualgebeten – wenn er sie regelmĂ€ĂŸig  verrichtet – insgesamt … wartet mal … 85 mal amTag!
 
Gott ist grĂ¶ĂŸer. GrĂ¶ĂŸer als alles. Das sagen wir, wenn immer wir etwas sehen, wann immer uns etwas geschieht, das uns an Gottes unermessliche GrĂ¶ĂŸe erinnert. Zum Beispiel so ein wunderschöner Abendhimmel.
 
Und jetzt das: 

Frankreich: Demonstranten zu jeweils einem Jahr Haft verurteilt, weil sie wĂ€hrend einer Demonstration „Allahu akbar“ ausgerufen haben sollen.” Quelle: dtj-online.de/frankreich-allahu-akbar-demonstration

Charlies Freiheit ist eben nicht Muslims Freiheit. 
 
Auch in der Schweiz wird es offenbar immer enger fĂŒr Muslime. Vor ein paar Tagen standen im Schweizerischen Tagesanzeiger unter dem Titel
u. a. folgende erste Erkennungszeichen – jedes Vorurteil bedienend: 
Wenn jemand plötzlich neu Gebetszeiten einhĂ€lt, andere Kleidung trĂ€gt oder sich einen Bart wachsen lĂ€sst, sein soziales Umfeld sich stark verĂ€ndert,….”
Nach dieser EinschĂ€tzung ist praktisch jeder Konvertierte höchst radikalisierungsgefĂ€hrdet – denn kaum einer wird Muslim, ohne dass sich sein soziales Umfeld verĂ€ndert – außer er hat kein Interesse, sich ĂŒber seinen Glauben mit Gleichgesinnten auszutauschen und kein Verlangen, etwas ĂŒber seine neue Religion zu wissen.
 
Und da frisch Konvertierte oft die Tendenz haben, es mit dem Glauben und dem Praktizieren etwas genauer zu nehmen (aus GrĂŒnden, die ich >>HIER erwĂ€hnte), werden die meisten versuchen, die Gebetszeiten einzuhalten. Und es kann durchaus sein, dass er sich einen Bart wachsen lĂ€sst und sie ein Kopftuch umbindet… Uiii Gefahr in Verzug!
 
NatĂŒrlich sind auch geborene MuslimInnen, die irgendwann im  Leben beschließen, sich etwas mehr der Religion zuzuwenden, potentielle Radikale. 
 
Und da der eine oder andere BĂŒrger, der auf der Straße einem Moslem begegnet, ja nicht weiß, ob sich dieser “plötzlich” irgendwie verĂ€ndert hat oder schon immer so war, wird der BĂŒrger sich vorsichtshalber lieber erst mal fĂŒrchten.
Von einer Hotline wird indessen vorlĂ€ufig abgesehen. Gott sei Dank. Denn, so der “Extremismusexperte”:
Eine Hotline zwecks Denunziation erachte ich eher als schwierig.”
Klar, wird aufwendig, wenn aufgrund solcher “Erkennungsmerkmale” jeder IslamverĂ€ngstigte anfĂ€ngt, bĂ€rtige und bekopftuchte und/oder zu Gebetszeiten betende MitbĂŒrger/Innen zu bespitzeln und zu denunzieren.
 
Ich fasse zusammen: Allahu Akbar rufen, Gebetszeiten einhalten, muslimische Kleidung und verĂ€ndertes soziales Umfeld. Hilfe – wir sind radikal!
 
Bei so viel RadikalitĂ€t und Terrorismusgefahr muss man doch die in allen Varianten zu hörende resp. zu lesende Forderung –Die Muslime sollen einen heimischen Islam hervorbringen” verstehen! Den Wunsch nach einem angepassten, pflegeleichten, unauffĂ€lligen, diskreten, am besten unsichtbaren Islam. Noch besser wĂŒrde man ihn komplett entsorgen. Dann hĂ€tte man vielleicht endlich Zeit, sich den wirklichen Problemen der heutigen Zeit zuzuwenden. Zum Beispiel der schreienden Ungerechtigkeit, dass auf dieser Welt die Gier der einen den anderen nicht mal die minimalsten Lebensgrundlagen wie Wasser, Dach ĂŒberm Kopf und Nahrung gönnt.

Übrigens, nur so nebenbei: Diejenigen Muslime, die ihren Glauben wirklich ernst nehmen, also u. a. auch viele derjenigen, die ihr aufgrund obiger und anderer Erkennungmerkmale fĂŒr “radikal” haltet, geben sich alle MĂŒhe, sich an folgenden Koranvers zu halten:

Und dient Allah und gesellt Ihm nichts bei. Und zu den Eltern sollt ihr gĂŒtig sein und zu den Verwandten, den Waisen, den Armen, dem verwandten Nachbarn, dem fremden Nachbarn, dem GefĂ€hrten zur Seite, dem Sohn des Weges und denen, die eure rechte Hand besitzt. Allah liebt nicht, wer eingebildet und prahlerisch ist, (An-Nisā’: 36)
  
Veröffentlicht am 2015-03-03



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5 Antworten zu “ALLAHU AKBAR! Oder: “Hilfe – wir sind radikal!””

  1. Wie ĂŒberall im Leben sollte man nicht alle ĂŒber einen Kamm scheren. Mir persönlich ist es egal, ob jemand Kopftuch trĂ€gt oder einen Vollbart hat. Solange er oder sie sich freundlich verhĂ€lt und mich mein Leben so Leben lĂ€sst wie ich es fĂŒr richtig halte, sehe ich kein Problem in ihm oder ihr. Egal ob Muslim, Christ, Buddhist oder was auch immer…

  2. Danke, da hast du sehr recht, ich mag es ja auch nicht, wenn alle Muslime in einen Topf geworfen werden. Ich habe "Den" BĂŒrger in "den einen oder anderen" BĂŒrger abgeĂ€ndert. Ärgerlich, dass man immer wieder in diese blöde Verallgemeinerungsfalle tappt.

  3. Hallo,

    ich wĂŒrde gerne wissen, was Sie ĂŒber die Rolle von sog. Islamwissenschaftlern denken, die selbst keine Moslems sind.
    Ich habe nÀmlich den Eindruck, dass so manch einer unter ihnen mit der Einstellung "Lass uns mal den Feind studieren" an die Islamwissenschaft geht.
    Erste heute morgen habe ich einen Beitrag im Radio gehört, in dem ein solcher Islamwissenschaftler Mohammed mit Masskern an Juden im damaligen Saudi Arabien brachte, weil diese nicht zum Islam konvertiert seien.
    Kein Wort verlor der werte Islamwissenschaftler ĂŒber verfolgte und getötet Moslems sowie die manngifachen FriedensvertragsbrĂŒche den Moslems gegenĂŒber, die nicht nur, aber eben auch von christlichen und jĂŒdischen Gruppen begangen wurden und viele Moslems das Leben kosteten.
    Ich denke, dass gerade solche Islamwissenschaftler dazu beitragen, dass eine Islamfeindliche Stimmung entsteht, da sie dieser Feindseligkeit unter dem Deckmantel der Wissenschaftlichkeit Vorschub leisten.

  4. Guten Tag

    Wie recht Sie haben! Und die tun sich dann mit gewissen ehemaligen oder nur-dem-Namen-nach-Muslimen zusammen. Kommt dazu, dass Negativberichte ĂŒber den Islam und die Muslime Hochkonjunktur haben – da lĂ€sst sich auch ganz schön Geld damit verdienen…

  5. Sie meinen, der Islamwissenschaftler hat gefÀlligst immer zu erwÀhnen dass andere ja auch Menschen getötet haben? Oder hat Ihnen einfach nicht gepasst, dass solche Fakten erwÀhnt werden?
    Das ist ĂŒbrigens einer der Vorteile, wenn jemand aus einer (im Idealfall neutral-wissenschaftlichen) anderen Perspektive die eigene Geschichte betrachtet:
    Es kommen auch die unangenehmen, gerne ĂŒbersehenen Dinge ans Licht.

    "Ich denke, dass gerade solche Islamwissenschaftler dazu beitragen, dass eine Islamfeindliche Stimmung entsteht, da sie dieser Feindseligkeit unter dem Deckmantel der Wissenschaftlichkeit Vorschub leisten."

    Ich denke eher, gerade diese gewisse Verlogenheit, nachdem die islamische Geschichte beinahe nur Frieden und GlĂŒckseligkeit gebracht und Muslime ja immer nur auf Ungerechtigkeit reagieren, aber sonst friedlich sind..oder auch diese zwanghafte ErwĂ€hnung von Taten anderer, um das "eigene" tun zu relativieren ("aber die KreuzzĂŒge!");
    also zumindest bei mir kann ich sagen, dass eben die 2 Eigenarten mittlerweile eine gewisse Wut auf die GlÀubiger dieser Religion wachsen lassen.

    Gerade auch bei dem konkretem Beispiel hier: "die manngifachen FriedensvertragsbrĂŒche den Moslems gegenĂŒber"; also bitte; Jemand, der aus einer starken Position verhandelt, die er sich erst durch RaubzĂŒge angeeignet hat , also durch Bruch des allgemein anerkannten Friedens; der hat keine moralische Berechtigung, zu verlangen, dass andere vertragstreu zu sein haben; vor allem dann nicht, wenn er zu Beginn schon demonstriert, dass er allenfalls kurzfristig andere Lebensweisen dulden wird.

    Zu dem eigentlich Artikel hier: Ich finde zwar auch, dass seit geraumer Zeit das Thema generell unnötig hochgepusht wird (und vor allem unsachlich!);
    aber es ist durchaus richtig, das Konvertiten eher Gefahr laufen, sich eine radikale Ansicht anzueignen. Das ist aber auch keine bes. islamische SpezialitÀt, das hatte man schon bei den Zeugen Jehovas, Hare Krishna, oder ganz banal bei so ziemlich allen christlichen Konfessionen.

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