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Tashtagol Gedanken und Erfahrungen von einer, die fand, Religion sei nur etwas für schlichtere Gemüter - und dann
zum Islam konvertierte. Ausgerechnet ...

freier Wille und Vorsehung

Ein paar interessante Gedanken zum Thema freier Wille und Vorsehung, die ich euch nicht vorenthalten möchte:

Aus dem Buch “Islam als Alternative” von Murad Wilfried Hofmann, der darin seinerseits Al-Ghasali zitiert:
«Gott, der alleinige Verursacher des Handelns seiner Geschöpfe, hindert sie nicht daran, durch Anerwerbung willentliche (maqdura) Handlungen zu vollziehen; denn Gott hat den Willen (qudra) und das Gewollte (maqdur) geschaffen, die Wahlmöglichkeit ebenso wie das Gewählte.» «Wie können anerworbene Handlungen vollständig auf Zwangsläufigkeit (dschabr) zurückgehen, wo doch jeder Mensch instinktiv den Unterschied zwischen freiwilligen Handlungen und unfreiwilligen (daruri) Reflexen versteht?»
Und so beschreibt Hofmann den muslimischen Weg, dies in die Tat umzusetzen:
«Der Muslim bemüht sich wie der Christ und wie der Marxist … um Erreichung seiner Ziele im Leben nach dem Motto “Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott”.
Dabei empfindet er persönliche Verantwortung für sein Handeln und Unterlassen. Er vertraut darauf, dass Gott ihn für gute Taten belohnt – nicht weil Er dazu gezwungen wäre, sondern weil Er sich in Selbstbindung Unrecht verwehrt. Der Muslim befürchtet Bestrafung für Untaten, wobei er um Gottes Barmherzigkeit und Bereitschaft zum Verzeihen weiß. Weil er sich bewusst ist, dass letztendlich alles in Gottes Hand steht, beginnt er jede Täigkeit in Seinem Namen – “bismillah” – stellt Ihm den Erfolg anheim – inschaAllah” (wenn Gott will) und schreibt Ihm jeden Erfolg zu “mascha’ Allah”(was Gott will/wollte).
Erst wenn ein Muslim trotz aller Bemühungen an einem Projekt gescheitert oder einem Unglück ausgesetzt ist, kommt seine “kismet”-Haltung zum Tragen; er wird nicht verzweifeln, sich nicht die Haare raufen oder die Kleider zerreißen, sondern erkennen und akzeptieren, dass das Geschehene “maktub” festgeschrieben war:

-Und keinem ….wird sein Leben verlängert noch ….verringert, ohne dass es in einem Buch stünde 35.11)

 

  
Veröffentlicht am 2012-03-17



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