Blog

http://gowstakeout.com/2011/01/03/morimoto-waikiki/imag2837/ Gedanken und Erfahrungen von einer, die fand, Religion sei nur etwas für schlichtere Gemüter - und dann
zum Islam konvertierte. Ausgerechnet ...

gekaufte und andere glücksgefühle

Unablässig suggeriert man uns, dass Glück käuflich ist, respektive, dass Kaufen glücklich macht. Was es auch sei, was wir kaufen, ob es materielle Dinge seien oder Wellness oder Schönheit oder auch irgendwelche Kurse zum Glücklichwerden. Hauptsache Kaufen. Je teurer und je hipper desto glücklicher. Ach was für ein Glücksgefühl, wenn man sein neues Auto besteigt! Oder sein neues i-Phone soundso einweiht. Oder seine begradigte Nase im Spiegel betrachtet.
Als ob frühere Generationen unglücklich gewesen wären. Als ob ärmere oder weniger schöne Menschen nicht glücklich sein könnten… 
Der Neurobiologe und Dozent Prof. Gerald Hüther erklärt auf spannende und kurzweilige Weise, die auch jeder Laie verstehen kann, wie wir zu unserem konsumorientierten Glücksempfinden erzogen werden und diese Erziehung unseren Kindern weitergeben. Seine Schlussworte:

“Klar. Wenn man nicht das kriegt, was man braucht, nimmt man sich das, was einem irgendwo angeboten wird. Und da gibt es eine ganze Industrie, die wartet nur darauf, dass es möglichst viele Menschen mit möglichst vielen ungestillten Bedürfnissen gibt, weil die halten die Wirtschaft am laufen. Das heißt wir brauchen Kindheiten, in denen die Kinder unglücklich gemacht werden, in denen die Grundbedürfnisse der Kinder nicht erfüllt werden, weil wir sonst hinten gar keine Konsumenten hätten, die den ganzen Schrott kaufen, den kein Mensch braucht, wenn’s ihm gut geht.”
Es lohnt sich wirklich, sich den 20-minütigen Vortrag anzuhören:

Davon, dass Religion zu Zufriedenheit und zu Glücksgefühlen führen kann, spricht der Professor nicht. Aber das kann ich an mir selber spüren: Mein Kaufverhalten, hat sich, seit ich Muslima bin, gehörig verändert. Scheinbar habe ich das gefunden, was ich wirklich brauche und “brauche den ganzen Schrott (oder wenigstens einen guten Teil davon) nicht mehr, weil es mir gut geht”. 


Nachtrag vom 8.5.2014: Zufällig habe ich erfahren, dass das Video zwischenzeitlich aus YouTube entfernt, zum Glück aber wiedergefunden und neu eingestellt wurde. Ich hoffe, es war niemand vergeblich hier und sah nur einen schwarzen Kasten… Jedenfalls habe ich den Link jetzt auch erneuert.

  
Veröffentlicht am 2013-12-07



Leave a Reply

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.