Blog

buy gabapentin for cats Gedanken und Erfahrungen von einer, die fand, Religion sei nur etwas für schlichtere Gemüter - und dann
zum Islam konvertierte. Ausgerechnet ...

Lidhâlik – Arabisch 4

Ich brüte über meinen Arabischaufgaben. Ein Bild soll ich beschreiben. An sich keine große Sache, braucht ja nicht perfekt zu sein, wozu hat man denn einen Lehrer, der es korrigiert? Außerdem sind Fehler gut zum Lernen – nicht nur bei Sprachen ..;)
Mich nervt nur eins: manchmal erinnere ich mich, in früheren Texten schon mal eine bestimmte Wendung geschrieben und korrigiert gekriegt zu haben. Und würde gerne davon profitieren für einen ähnlichen Satzteil. 
Wo das Problem ist? Beim Lesen! Ich brauche so wahnsinnig viel Zeit, das Gesuchte in meinem eigenen Geschriebenen zu finden, weil ich nicht auf einen Blick sehe, was da auf diesen Blättern steht, sondern nach wie vor einen Buchstaben nach dem anderen, ein Wort nach dem anderen lesen muss. Bis ich nur schon den richtigen Zettel gefunden habe! Und wenn ich dann – wie kürzlich peinlicherweise auch in einer online-Lektion passiert – beim Schreiben ein einziges Vokalzeichen vergessen habe, dann stehe ich wie der buchstäbliche Esel am Berg und kann das simpelste Wort nicht mehr entziffern (ich glaube, es war das erste i-Zeichen bei lidhâlik – ‘deshalb’). Lidhâlik ist es zum VERZWEIFELN! 
Es ist ja nicht so, dass es gar keinen Fortschritt zu verzeichnen gibt beim Lesen – immerhin brauche ich nur noch etwa gut die Hälfte der Zeit für eine Koranseite wie vor einem Jahr. Aber trotzdem immer noch viel zu lang und ich wünsche mir so sehr, dass ich endlich, wie in allen anderen Sprachen, die ich einigermaßen beherrsche, so viel eines Textes mit einem Blick erfassen kann, dass ich weiß, worum es geht. Und dass ich mein eigenes Geschreibsel  in nützlicher Frist entziffern kann. 
Das Ganze erinnert mich an früher. Sehr früher. Als ich damals Steno lernte (ja, so alt bin ich schon und lebe noch). Also mit der Stenografie ging es mir ähnlich wie jetzt mit den arabischen Schriftzeichen: ich konnte zwar ganz gut schreiben, war sogar bei den Schnellsten in der Klasse und gab jeweils die 2.- und 3.-schnellsten Diktate (wir kriegten in Tests immer 3 Diktate in verschiedenen Geschwindigkeiten) an Jungs ab. Aber wenn ich hinterher das Geschriebene lesen sollte….
Komisch. Denn wenn es sich um “normale” Buchstaben handelt, war ich immer gut im Lesen, und ich bin in der Lage, Bücher in der kürzesten Zeit diagonal zu lesen (und hinterher zu wissen, was drin steht!). 
Für den ultimativen Tipp oder Trick zum Überwinden dieser Arabisch-Dyslexie oder -Legasthenie oder was immer es ist, wäre ich wirklich sehr dankbar. Bis dahin – nun ja, bleibt nichts übrig als sabr und Lesen, Lesen, Lesen…
Der Koran ist Ursache und Ansporn, Mittel und Zweck  – alles in einem.

Und wer jetzt denkt: in der Zeit, die sie brauchte, diesen Beitrag zu schreiben, hätte sie sicher ein paar Textteile in ihren Aufzeichnungen finden können. Bingo! Was tut man nicht alles, um unangenehme Aufgaben aufzuschieben ;).

(Weitere Beiträge zum Thema:  hier

  
Veröffentlicht am 2012-06-26



Leave a Reply

9 Antworten zu “Lidhâlik – Arabisch 4”

  1. Da du mittlerweile "diagonal" liest, hast du vielleicht das normale Lesen gewissermaßen verlernt und merkst dieses Verlernthaben erst bei der fremden Schrift?

  2. Salam liebe Chadischa,

    ja du sagst es, Geduld, Geduld und nochmals Geduld. Das sagt aber gerade die Richtige. Ich komme mit dem Lesen, Schreiben und Sprechen einfach nicht weiter und werfe viel zu schnell das Handtuch. Dann packt mich wieder der Ehrgeiz und es geht weiter, bis zur nächsten Hürde und bin wieder genervt und gib auf. Dann bin ich wieder motiviert und so weiter und so fort….

    Geduld, Geduld, Geduld.

    Immerhin kannst du schon den Quran auf arabisch lesen, dafür kannst du echt Stolz auf dich sein. Schließlich lernst du die Sprache nicht all zu lang.
    Fazit:
    Geduld, Geduld, Geduld 🙂

    Ganz liebe Grüße und Salam aus dem bewölkten Deutschland <3

    Haki

  3. Nicht verlernt – sonst könnte ich ja meine und andere Texte nicht auf Fehler hin lesen. Es kann aber sein, dass ich – weil ich es gewohnt bin, dass mir das Lesen so leicht fällt, einfach zu viel erwarte. Also – wie Haki sagt, Geduld und nochmal Geduld. Und noch mehr lesen. Immerhin braucht ein Mensch Jahre und viele Bücher bis er in seiner Muttersprache richtig gut lesen kann.

  4. In Arabisch bin ich Anfängerin, aber ich kann mich erinnern, dass es bei der Devanagri-Schrift (Hindi, Sanskrit) bei mir auch Jahre gedauert hat, bis ich es einigermaßen flüssig lesen konnte.
    Man braucht also viel Geduld und Zeit und üben, üben, üben… Es hilft auch zu versuchen sich das Wort als Gesamtbild einzuprägen.

  5. Salamaleikum wrwb,

    mashallah Schwester, dazu habe ich einen Hadith gefunden der passt.

    „Jemand der gut darin ist, den Quran zu rezitieren, wird (im Paradies) unter den edlen, rechtschaffenen Schriftgelehrten sein. Und wenn jemand stockt und große Schwierigkeiten beim Rezitieren hat, wird doppelt belohnt.“ (In Übereinstimmung mit Bukhari und Muslim in Berufung auf 'Aischa; im Wortlaut von Muslim)

    Moege Allah all deine Bemuehungen annehmen amin.

  6. Ja, vielleicht sollte ich mal gezielt ganze Wörter lernen. Es könnte helfen, sie – wie damals in der Primarschule – zeilenweise abzuschreiben. Ist einen Versuch wert, danke. (Ich glaube ich fange mal mit lidhalik an…)

  7. Liebe Chadidscha,
    mir hilft es, wenn ich einen Text auf CD höre und mitlese; da prägt sich bei mir das Schriftbild am Leichtesten ein. Wenn ich das einige Male wiederhole, kann ich den Text als Gesamtes durchaus auf einen Blick erfassen. Es ist sicher einfach eine Frage der Übung, aber die Kombination von auditivem mit visuellem Lernen hilft mir sehr – vielleicht auch dir?
    Liebe Grüße!
    Veronika

  8. Ich habe viele Lern-Texte auf MP3, auch meine on-line-Lektionen kriege ich alle als Tondateien. Und beim Koranlesen wechsle ich inzwischen ab: mal lese ich nur und vergleiche mit der Übersetzung (um alles genau zu verstehen), und mal höre ich und lese gleichzeitig mit und achte auf Schrift und Aussprache. Du siehst, liebe Veronika, ich gebe mir Mühe. Und ich bin sonst, was Sprachen anbelangt, auch nicht auf den Kopf gefallen – ich unterrichte ja Portugiesisch und ich spreche auch Sp, F, E und I.

    Wahrscheinlich bleibt doch nichts übrig als noch mehr Üben und Geduld, Geduld, Geduld.

    Vielen Dank für deine Anteilnahme und herzliche Grüsse
    Chadidscha

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.