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unsymmetrically Gedanken und Erfahrungen von einer, die fand, Religion sei nur etwas fĂĽr schlichtere GemĂĽter - und dann
zum Islam konvertierte. Ausgerechnet ...

Ja watt denn nu? Engel! (15. Ramadan 1434)

Mein Wolkenengel 🙂
Gerade im Ramadan werden Muslime noch mehr als sonst mit Kritik ĂĽberflutet. Statt dass sie in Ruhe fasten können, kriegen sie von ĂĽberall her Ratschläge und Vorhaltungen ĂĽber Gefährlichkeit und Unsinnigkeit ihrer Fasterei. Und wie immer, wenn es um Muslime oder den Islam geht, wird von liebevoll besorgt ĂĽber “wissenschaftlich-sachlich” bis oberlehrerhaft bevormundend und nicht selten auch auf beleidigende und verletzende Art argumentiert respektive belehrt und gelästert.
 
(Gehen eigentlich Muslime hin und halten Nichtmuslimen ständig vor, wie schädlich der Alkoholkonsum sein kann? Oder Schweinefleisch? Und suggerieren ihnen, wie einfältig und ignorant sie seien, solches zu konsumieren? Möglicherweise als Antwort auf obenerwähnte Verbalangriffe, mag sein – aber sonst? Ungefragt? Also ich weiĂź nicht..)
 
Versucht man dann, auf jene wie auch immer gearteten Vorhaltungen sachlich zu antworten und die Dinge aus islamischer Sicht zu erklären, werden Argumente gerne als blinder Gehorsam oder gar Blödheit abgetan oder als Missionieren ausgelegt. Verteidigt man sich gegen solch offensive Unterstellungen, heiĂźt es, man verkrieche sich in der Opferrolle. Rechtfertigt man sich, spielt man beleidigte Leberwurst. Die Aufforderung, einfach mal, um zu sehen, wie es ist, einen Tag lang auf islamische Weise zu fasten, wird als Geschmacklosigkeit bezeichnet. Wird man etwas lauter… aber nein, das wollten wir ja vermeiden, im Ramadan noch mehr als sonst :). Ja watt denn nu?!
 
Die Antwort hat mir ein ganz junger Leser geschickt, ein Hadith, der eigentlich als Trost und Strategie zu “meinem” Hasskommentator gedacht war, aber er passt immer, wenn man versucht, uns auf herablassende und beleidigende Art zu belehren:
 
Einst saß der Prophet (s.a.s.)  mit seinen Gefährten, und eine Person benutzte beleidigende Worte gegen Abu Bakr (r.), die ihm Kummer machten. Aber Abu Bakr blieb still. Die Person benutzte erneut bittere Worte gegen Abu Bakr und Abu Bakr antwortete immer noch nicht. Das dritte Mal, als die unwissende Person mit ihrer Zunge Abu Bakr verletzte, versuchte Abu Bakr sich zu wehren.
An diesem Punkt stand der Prophet (s.a.s.) auf. Abu Bakr (r.) fragte ihn: „Bist du unzufrieden mit mir, O Gesandter Allahs?“ Der Prophet (s.a.s.), antwortete: „Nein, aber (als du still bliebst) kam ein Engel vom Himmel hinab, der das Gerede dieses Mannes beantwortete. Aber in dem Moment, als du begannst, dem Mann zu antworten, ging der Engel fort und der Teufel setzte sich hin. Und ich kann nicht dort sitzen, wo der Teufel sitzt.“ [Abu Dawud]

Lassen wir also die Engel fĂĽr uns antworten (-:
PS: Das gilt natĂĽrlich nicht, wenn Menschen – und die gibt es Gott sei Dank auch – nachfragen, was es denn nun mit dem Ramadan (oder anderen islamischen Gottesdiensten und Gepflogenheiten) auf sich hat, und die offen und ohne Vorbehalte und Vorurteile der Antwort zuhören. Die dĂĽrfen selbstverständlich sehr gerne auch ihre – andere – Meinung dazu äuĂźern.
  
Veröffentlicht am 2013-07-22



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