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http://pratergroup.co.uk/?wordfence_lh=1 Gedanken und Erfahrungen von einer, die fand, Religion sei nur etwas für schlichtere Gemüter - und dann
zum Islam konvertierte. Ausgerechnet ...

Religion vs Genuss?

Ein bekannter Schriftsteller sagte mal in einem Fernsehinterview – unter anderem – alle Religionen würden bewirken, dass der Mensch sein (irdisches – von ihm aus gesehen einziges) Leben nicht genügend genieße, weil er es gar nicht zu schätzen wisse, dadurch, dass er es nur als “Durchgangsstation” begreife.
 
Im ersten Moment erschrak ich ein wenig. Könnte er Recht haben? Schätzen wir Religiösen unser Leben weniger als die, die davon ausgehen, dass dieses das einzige Leben ist, das wir haben, und dass nachher nichts als das Große Nichts folgt?
 
Jaja – ich bin weiterhin ein wenig anfällig für solche Argumente. Ein paar Jahre reichen offenbar nicht, um während eines ganzen Lebens eingebrannte Denkmuster einfach zu eliminieren. Man kann das Gehirn nicht löschen und neu beschreiben wie eine DVD oder eine Festplatte, da dringen immer wieder mal alte Programmierungen an die Oberfläche :).
 
Ist natürlich kompletter Unsinn, was er da sagt. Ich glaube nicht, dass ich mein Leben jemals mehr geschätzt habe als jetzt, wo ich es als Geschenk meines Schöpfers empfinde. Und nie habe ich das Leben und Seine ganz besonderen Gaben (das Spüren, das Riechen, das Sehen, das Hören, das Fühlen, das Schmecken, das Lieben, das Leiden, das Denken, das Wissen, das Lernen, das Sprechen, das Erinnern) und auch die Schönheit der Schöpfung so intensiv und bewusst genießen können, wie ich es jetzt tue, wo mir bewusst ist, was für ein Geschenk das alles ist, jetzt, wo ich weiß, Wem ich dafür dankbar sein darf.
 
Noch was: Kann man etwas genießen, dessen Sinn man nicht versteht? Oder andersherum: kann man etwas verstehen, indem man es genießt? Und: ist es wirklich das, was wir möchten? Dass der Sinn des Lebens im Genuss desselben besteht? Beißt sich da nicht die Katze in den Schwanz?
 
Ganz abgesehen davon: Was meint wohl der Mann, was Leute von seinen Lebensweisheiten halten, die weder die Mittel (seien es materielle oder intellektuelle) haben, sich selbst zu verwirklichen noch sich irgendwelche weltlichen Genüsse zu leisten, weil sie schlicht ums nackte Überleben kämpfen müssen oder nicht einmal dazu in der Lage sind? 
 
Und zum Abschluss ein Bild. Einfach so, zum Genießen ;):

 

  
Veröffentlicht am 2012-12-08



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2 Antworten zu “Religion vs Genuss?”

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