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Gedanken und Erfahrungen von einer, die fand, Religion sei nur etwas für schlichtere Gemüter - und dann
zum Islam konvertierte. Ausgerechnet ...

Doppelter Lohn (11. Ramadan 1434)

Monat des Qur’an„, wird Ramadan auch genannt. Da ist es erwünscht, vermehrt in Allahs Buch zu lesen. Wenn immer möglich, im arabischen Original. Wer kann, sollte den Koran im Ramadan mindestens einmal ganz durchlesen – viele tun es mehrmals.
 
Nun geht es natürlich nicht darum, möglichst viele Wörter zu lesen, sondern man sollte schon auch, so weit man dazu in der Lage ist, verstehen, was man liest, und darüber nachdenken. Wenn man wie ich nicht so viel Arabisch kann, braucht man deshalb eine Übersetzung daneben. Und wenn man wie ich so große Probleme mit dem Lesen der arabischen Buchstaben hat, dann dauert es ganz schön lange, bis man eine Seite gelesen und das, was man davon verstanden hat, mit der Übersetzung abgeglichen und verinnerlicht hat.
 
Ein wenig Fortschritte habe ich ja schon gemacht, alhamdulillah, wenn mir auch manchmal scheint, sie seien kaum spürbar. Trotzdem hatte ich mir für diesen Ramadan vorgenommen, erstmals zumindest zu versuchen, den ganzen Qur’an zu lesen. Zu versuchen, ohne Druck.
 
Ich weiß noch nicht, ob ich es schaffen werde. InschaAllah. Bisher bin ich dabei, aber es ist ganz schön anstrengend und zeitaufwendig, und sollten irgendwelche unvorhergesehene Ereignisse dazwischen kommen, wird es schwierig.
 
Dummerweise habe ich gestern den Fehler gemacht, mir eine Tonaufnahme von mir selber zuzumuten. Natürlich merke ich beim Lesen, dass ich stottere und stolpere, Pünktchen und Vokalzeichen vertausche und  Buchstaben verwechsle, und dass ich viele Fehler mache. Aber dass es sich sooo schlimm anhört, hätte ich nun doch nicht gedacht. Schon ein wenig deprimierend und eigentlich demotivierend – wo ich doch jetzt schon so lange übe, und in letzter Zeit wirklich sehr intensiv, und mit »High-Tech-Hilfe«. Am Material liegt es definitiv nicht…
 
Da sind folgende überlieferte Aussagen des Propheten r reiner Balsam auf die Seele:
 
“Jemand, der versucht, den Quran zu lesen, obwohl es ihm schwer fällt,
 für den gibt es den doppelten Lohn.” (Bukhari, Muslim)
“Für jeden gelesenen Buchstaben aus dem Buch ALLAHs gibt es eine Belohnung. 
Eine gute Tat wird mit dem zehnfachen belohnt. 
Ich sage nicht, dass Alif, Lam, Mim zusammen einen Buchstaben ergeben. 
Alif ist ein Buchstabe, Lam ist ein Buchstabe und Mim ist ein Buchstabe.” (Tirmidhi)

 

In diesem Sinne wünsche ich mir und allen, die meine Schwierigkeiten mit der Lektüre des Qur’an teilen und auch denjenigen, die erst ganz am Anfang stehen besonders viel Durchhaltewillen und Geduld und Gottes Hilfe!

 
 

PS: Liebe nichtmuslimische LeserInnen, ich weiß, das hört sich für manche von euch komisch an, das mit den Belohnungen, und dass Koranlesen eine gute Tat sein soll. Tat es für mich auch. Dass es das nicht mehr tut, ist ein Ergebnis intensiver Beschäftigung mit der Religion und nicht auf die Schnelle erklärbar. Dafür kann man »HIER« nachlesen, warum es so wichtig wäre, den arabischen Koran zu lesen und nicht (nur) eine Übersetzung.

  
Veröffentlicht am 2013-07-20



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