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Gedanken und Erfahrungen von einer, die fand, Religion sei nur etwas für schlichtere Gemüter - und dann
zum Islam konvertierte. Ausgerechnet ...
tiiwiifrii ;) – es fehlt nichts! (19. Ramadan 1434)
Für diesen Ramadan habe ich mir eine fernseh-freie Zeit verordnet. Auch das ist Fasten: Verzicht auf unnötige Zerstreuung, auf Ablenkung von dem Wesentlichen.
Eigentlich hatte ich mir eine Nachrichtensendung pro Tag erlaubt. Ich schaue auch sonst nicht allzu viel fern, aber ohne eine tägliche Nachrichtensendung, glaubte ich, kann man nicht auskommen, wenn man einigermaßen auf dem Laufenden sein will, was in der Welt geschieht.
Eigentlich hatte ich mir eine Nachrichtensendung pro Tag erlaubt. Ich schaue auch sonst nicht allzu viel fern, aber ohne eine tägliche Nachrichtensendung, glaubte ich, kann man nicht auskommen, wenn man einigermaßen auf dem Laufenden sein will, was in der Welt geschieht.
Aber in Wirklichkeit habe ich den Apparat bisher noch nicht ein einziges Mal eingeschaltet!
Dass mir selbst die Nachrichten so gar nicht fehlen würden, hätte ich nie gedacht. Mir fehlt nichts, absolut nichts. Im Gegenteil – mir geht es wunderbar ohne die täglichen bebilderten Meldungen über Kriegsdetails und Katastrophen, über Angelas und Angelinas, über Plagiatoren, Betrüger und Sparpolitik, über royal Babies und Fussballtransfers, über Krisen und Troikas und Arbeitslose und Sommerlöcher, und noch viel weniger fehlen mir die entsprechenden Kommentare von ach so weisen Experten und Sachverständigen zu all diesen Themen. Und am allerwenigsten fehlt mir das Werweißen*) was wohl wahr und was erfunden und was gelogen und was verfälscht und wie es wohl in Wirklichkeit sei.
Die tatsächlich wichtigen Infos kriege ich auch im Internet, hier kann ich außerdem gezielt auswählen, wo ich mir wann wieviele von wem hole und welche davon ich zu Ende lese, und ich muss mir nicht jede Belanglosigkeit antun. (Jaja, auch hier kommt man selbstverständlich nicht ums Werweißen herum ;), in dieser Beziehung haben die Internet-Informationen denen aus dem Fernsehen nicht viel voraus, außer dass man eben von vorneherein vertauenswürdiger erscheinende Quellen auswählt).
Auf jeden Fall genieße ich die zusätzliche Zeit und innere und äußere Ruhe – sie passen zur Ramadanstimmung, und ich kann euch versichern: langweilig wird mir nicht!
Gerade fällt mir ein, ich hatte kürzlich schon einmal eine praktisch fernsehfreie Zeit, in einem fernen (aber dem Herzen ganz nahen) Land. Aber da war ich mit so viel anderem beschäftigt, dass mir das nicht einmal richtig bewusst wurde… 😉
*) Werweißen: ich dachte eigentlich, der Ausdruck wär schweizerisch, ist er aber nicht. Falls ihn jemand trotzdem nicht kennt: Er bedeutet soviel wie hin und her überlegen, herumrätseln)
PS: Zum Thema Informationsflut habe ich schon mal meine Meinung kundgetan: »verstörend«. (Nein nein, nicht als „ach so weise Expertin oder Sachverständige“, nur als ganz gewöhnliche denkende Info-Konsumentin.)
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Veröffentlicht am 2013-07-28
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Eine Antwort zu “tiiwiifrii ;) – es fehlt nichts! (19. Ramadan 1434)”
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Mashaallah das du das kannst ist toll wirklich.
Alles Liebe, deine Leyla Noura