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Gedanken und Erfahrungen von einer, die fand, Religion sei nur etwas für schlichtere Gemüter - und dann
zum Islam konvertierte. Ausgerechnet ...

Arabisch IIX – Nicht aufgeben!

Es ist an der Zeit, mich wieder einmal über meine Bemühungen um die arabische Sprache zu äußern – nicht dass ihr am Ende denkt, ich hätte aufgegeben.
Allerdings hatte ich – nach 3½ Jahren Onlineunterricht (1 Lektion pro 14 Tage) und einem ¾-Jahr Kurs im Nachbarort Silves (2 h pro Woche) – im Sommer 2014 beschlossen, mich fortan auf Lektüre und Verständnis des Korans zu konzentrieren und ansonsten einfach ab und zu ins Arabischbuch hineinzuschauen.
Ersteres: Ja! Letzteres: Naja …
Und so sind mir zwar immer mehr koranische Wörter geläufig – alhamdu-li-llâh – und auf dem >>Live-Stream aus der Prophetenmoschee in Medina*) erkenne ich sogar ab und zu einen Hadith (was mich jedesmal ungemein glücklich macht), aber von den Nachrichten verstehe ich immer noch so gut wie nichts. Wenn ich etwas sagen möchte, dauert es eine Ewigkeit, bis ich die richtigen Wörter finde. Wenn überhaupt. Und dann bin ich mir unsicher über die Aussprache, und ob ich sie richtig dekliniere bzw. konjugiere. Da ich mich schon mit dem Behalten der Wörter selbst schwer tue, könnt ihr euch vorstellen, wie es mir mit den zugehörigen Pluralen und den Imperfektvokalen geht … Das alles sehe ich mir aber nach – es ist schwer, eine Sprache sprechen zu lernen, ohne sie zu sprechen. Ein wenig traurig macht mich hingegen, dass es mit dem Lesefluss trotz aller Bemühungen nach wie vor gewaltig hapert.
Seltsam ist außerdem, dass meine altersmüden grauen Zellen sich aus unerfindlichen Gründen manchmal weigern, den Koran mit der gesprochen Sprache zu verknüpfen: Beim Nachschlagen eines Wortes im Wörterbuch fällt es mir nämlich oft wie Schuppen vor den Augen: „Mensch das kenn ich doch aus dem Koran!“. Ist mir kürzlich sogar mit „fîl“ passiert! So heißt eine kleine Sure, die ich auswendig kann, und ich weiß natürlich ganz genau, dass „fil“ „Elefant“ bedeutet. Aber offenbar wusste ich nicht, dass Elefant „fil“ heißt… ;). Oder ob das nur ein momentanes Blackout war…?
Ich gehe jetzt jedenfalls wieder in diesen Kurs im „Zentrum für luso-arabische Studien“ in Silves. Er bringt zwar nicht wirklich viel – der Lehrer teilt sich auf 3 Levels auf, wobei natürlich die Anfänger am meisten Aufmerksamkeit benötigen; zudem sind auch wir drei etwas Fortgeschritteneren auf ganz unterschiedlichen Wissensständen. Aber ich denke, es ist allemal besser als nichts. Es ist ja schon eine nützliche Übung, dass ich mir auf dem Weg dahin und zurück im Auto ein paar Sätze zurechtlege – auch wenn ich sie natürlich, wenn ich dort bin, nicht ausspreche.
Warum ich immer wieder über meine Freuden und Leiden mit der arabischen Sprache berichte? Um mich selbst und andere zu motivieren, allen eventuellen Rückschlägen und Enttäuschungen zum Trotz nicht aufzugeben! Es gibt wohl kaum etwas, das erstrebenswerter wäre, als Gottes Wort in der Sprache zu verstehen, in der es offenbart wurde.

Jetzt steht ein langersehnter Besuch bei einer Familie an, in der Hocharabisch gesprochen wird. Bei einer lieben, sprachlich geschulten Glaubensschwester, die sich vorgenommen hat, mir ein wenig auf die Sprünge zu helfen. In schâ Allâh.



*) 24 h Live-Bilder und Live-Gebete aus der Prophetenmoschee in Medina, mit schöner, langsamer und deutlicher Lesung von Hadithen, manchmal mit Übersetzungen in div. Sprachen.

>>Hier für eventuelle Leidens/FreudensgenossInnen meine gesammelten Beiträge zum Thema Arabisch lernen. Wiederholungen leider nicht ausgeschlossen. Und auf meiner Seite „Praktisches“ gibt es Links zu einigen praktischen Hilfen.

  
Veröffentlicht am 2016-12-07



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