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Gedanken und Erfahrungen von einer, die fand, Religion sei nur etwas für schlichtere Gemüter - und dann
zum Islam konvertierte. Ausgerechnet ...

Dhikr – Sicherlich, im Gedenken Allahs finden die Herzen Ruhe!

Ursprünglich sollte der heutige Beitrag nur aus diesem Bild bestehen:

Doch dann dachte ich, dass nichtmuslimische Leser ja mit dem Wort „Dhikr“ gar nichts anfangen können. Deshalb eine kurze Erläuterung:

Dhikr (arabisch ‏ذكر‎, bedeutet Gedenken, Erinnerung; Dhikrullah wörtlich: „Gedenken an Gott“; (man kriegt es auch als „Zikr“, „Zekr“ oder „Sikr“ zu lesen). Auch „Ermahnung“:«Allah hat ja zu euch eine Ermahnung (als Offenbarung) herabgesandt»(At-Talāq: 10) – hier ist der Koran selbst gemeint.

„Alhamdulillah“, „subhanAllah, „la hawla wa la quwwatta illa billah“ und „Allahu Akbar“ – sind Beispiele für Dhikr. Jedes nicht nur so daher geplapperte, sondern aus dem Herzen kommende, ernst gemeinte „Gott sei Dank“ ist Dhikr. Dhikr bedeutet, dass man sich nicht nur während der rituellen Gottesdienste sondern möglichst immer bewusst bleibt, woher alles kommt, wohin alles geht…

Wie oft vergessen wir das in der Hektik des Alltags! Erinnern wir uns doch heute wieder einmal daran, gerade auch im Hinblick auf Ramadan, wo ja noch vermehrt Adhkar (Mehrzahl von Dhikr) gesprochen werden sollen. Oh – ich befürchte, dieser Beitrag wird nun doch etwas länger als geplant…Ich mache es aber so kurz wie möglich 😉 :

Zwei Koranverse zum Thema 
«O die ihr glaubt, gedenkt Allahs in häufigem Gedenken» (Al-Ahzāb: 41)
Sicherlich, im Gedenken Allahs finden die Herzen Ruhe! (Ar-Ra’d 28)
zwei Überlieferungen:

«Mu’adh (r) erzählte, dass der Gesandte Allahs  seine Hand festhielt und sagte: „Oh Mu’adh, bei Allah, ich habe dich gern und weise dich darauf hin,  dass du nicht vergessen solltest, nach jedem Gebet zu bitten: „Allah, hilf mir, dass ich Deiner gedenke, und dabei, Dir zu danken und Dich in der rechten Weise zu verehren.“

(Abu Dawud und An-Nasai) [Riyad us-Salihin Nr. 384] 

Auf Arabisch lautet dieses Bittgebet :

اللَّهُمَّ أَعِنِّيْ عَلَى ذِكْرِكَ وَشُكْرِكَ وَحُسْنِ عِبَادَتِكَ 

(Allahumma a’inni ‚alâ dhikrika wa schukrika wa husni ‚ibâdatik) 

Abdullah Ibn Busrin (r) berichtete, dass ein Mann sagte: “O Gesandter Allahs,die Gesetze des Islam sind zu viel für mich geworden, so unterrichte mich über etwas, an dem ich mich festhalten kann. Der Gesandte  antwortete:: “Deine  Zunge soll immer feucht sein vom Gedenken an Allah.“   Tirmidhi 5/458 u. Ibn Madscha 2/1246 sowie “Sahih Tirmidhi 3/139“ u. “Sahih Ibn Madscha“2/317   

Und eine Ermunterung:
Dhikr könnte so leicht sein! Man müsste nur aufmerksamer und bewusster durch die Welt gehen und etwas weniger vergesslich sein. Jede Blume, jedes Vogelgezwitscher, jeder bunte Schmetterling, ja alles was wir sehen, hören, riechen, schmecken spüren, fühlen, denken können sollte uns eigentlich an den Schöpfer erinnern:
 
«In der Schöpfung der Himmel und der Erde und in dem Unterschied von Nacht und Tag liegen wahrlich Zeichen für diejenigen, die Verstand besitzen, die Allahs stehend, sitzend und auf der Seite (liegend) gedenken ….. »(Al ‚Imrān: 190/191)

Und ganz zum Schluss ganz kurz zusammengefasst eine nicht zu unterschätzende Wirkung dieses bewussten, gesprochenen Gedenkens: 

So Gott will, hilft uns Dhikr, das kostbarste aller Geschenke, den Glauben, nicht mehr zu verlieren. Ihn zu vertiefen. Ihn zu spüren.
  
Veröffentlicht am 2013-06-26



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