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Gedanken und Erfahrungen von einer, die fand, Religion sei nur etwas für schlichtere Gemüter - und dann
zum Islam konvertierte. Ausgerechnet ...

die fünfte Säule

Ich habe nicht gerne große Menschenansammlungen. Volksfeste meide ich schon seit vielen Jahren und wenn es doch mal unumgänglich ist, verlasse ich sie so schnell wie möglich wieder, genau so wie Einkaufszentren oder überfüllte Restaurants. Es ist nicht gerade eine Phobie (Demophobie nennt sich das, wie ich gerade ergoogelt habe) aber es geht in die Richtung.
Um so erstaunlicher, dass mich die Sehnsucht nach Mekka, die Sehnsucht nach dem Hadsch, so sehr erfasst, dass es fast schmerzhaft ist. Ich sehe das:

Und statt dass mich diese ungeheure Menschenmenge erschreckt und mir Furcht einflößt, kann ich mir nichts Schöneres vorstellen, als da mittendrin zu sein. Und es macht mir überhaupt keine Angst.

Wenn ich noch vor drei Jahren Bilder von den Pilgerströmen in Mekka sah,  hätte ich eher dafür bezahlt, dort nicht hingehen zu müssen, als umgekehrt.  Ich konnte mich über Leute, die sich solchen Strapazen freiwillig unterziehen, nur aufregen und wundern. Und sie bedauern – dass sie sich, wie ich fand, von einer Religion derart gängeln und bevormunden lassen und noch nicht einmal merken, dass sie bloss ausgenutzt und ruhiggestellt werden. 
Ja, so sehr kann man sich ändern. Kann Er uns ändern,… al hamdu-lillah.  Seit meiner ‚Verwandlung‘ reagiere ich ganz anders auf diese Bilder. Wenn ich im arabischen Fernsehkanal Bilder von der Kaaba sehe, muss ich schlucken und ich gebe zu, dass mir bei dem Anblick auch schon mal die Augen feucht werden, obwohl ich von Natur aus nun wirklich nicht gerade nah am Wasser gebaut habe. Und bald entstand zunächst mal der vage Traum: einmal dort sein zu dürfen. Im Zentrum des Gebets.
Und jetzt wird mir immer bewusster: Es muss kein Traum bleiben. Mehr noch: eigentlich darf es kein Traum bleiben! Denn gemäß der 5 Säule des Islam ist jeder gesunde Muslim, jede gesunde Muslima, der resp. die es sich finanziell leisten kann, dazu verpflichtet, einmal im Leben die Pilgerfahrt zu vollbringen.
So Gott will wird mein Traum eines Tages wahr.
  
Veröffentlicht am 2012-08-13



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2 Antworten zu “die fünfte Säule”

  1. Salamaleikum warahmatulah,
    ich empfinde auch diese Sehnsucht einmal die Pilgerfahrt zu vollziehen. Es muss trotz Anstrengung einzigartig sein. Jeder den ich kenne und schon dort war, beschreibt was fuer ein ergreifender Moment es ist wenn man zum ersten mal die Kaaba erblickt.Wie es wohl einen zufrieden machen muss, diese Saeule des Islams zu erfuellen.
    Moege Allah dir deinen Wunsch von der Pilgerfahrt bald erfuellen amin.

    Abu Hurairah (r) berichtete das er gehört hat wie der Prophet (saw) sagte: “Eine Person die während der Pilgerfahrt weder der Lüsternheit noch den Beleidigungen frönt, das solch eine Person (von der Pilgerfahrt absolut gesäubert) zurückkehrt als ob er gerade von seiner Mutter geboren wäre.“ (Bukhari und Muslim)

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