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Gedanken und Erfahrungen von einer, die fand, Religion sei nur etwas für schlichtere Gemüter - und dann
zum Islam konvertierte. Ausgerechnet ...

egotrip

jahrelang verbogen
mich selbst belogen
um zu gefallen
mir und allen
harmonisiert
ausbalanciert
nie insistiert
nie Grenzen gezogen
wer zufrieden
muss mich lieben
kein schlechtes leben
beliebt, geachtet
genau betrachtet
ganz angenehm
einfach im mainstream mitzugehn
und auf einmal  alles ganz
anders nur noch eine Instanz
hat wirklich Belang
euch macht es bang
ihr nennt es egotrip
ja, ich hab mich gefunden
nein – kein neues ich
da war  nur eins
meins
unter schichten

von Gott durch Gott dank Gott
lebe ich
nur Ihm
gehöre ich
schulde ich
mich 
und davon zu berichten


  
Veröffentlicht am 2011-11-22



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10 Antworten zu “egotrip”

  1. Wer weiß das schon?
    Wir leiden, wenn das, was wir erleben, nicht mit dem übereinstimmt, was wir erleben wollen, wenn wir mit unserem Sein nicht in Einklang sind.
    Die Rose ist mit ihrem Sein in Einklang. Sie blüht einfach, ist einfach. Sie will nicht gefallen. sie macht nichts, um zu….
    Sie ist, wie sie ist.
    Wie ist das bei Dir? Das ist die eigentliche Frage. Kannst du blühen wie die Rose, ohne warum, einfach so? Und wann, wenn nicht jetzt, willst du blühen?
    :))

  2. Die Rose ist eins mit sich. Jedenfalls scheint das für den Dichter so zu sein.
    Wie ist das mit Dir? Bist du eins mit Dir, so wie Du bist? Kannst Du Dich immer so annehmen, wie Du bist, mal traurig, mal fröhlich, fragend, verwirrt, klar? Wenn ja, dann blühst du, dann bist du authentisch, in Einklang mit Dir.
    Wenn nein, dann möchtest du z.B.lachen, wenn du weinst, klar sein, wenn du verwirrt bist.

    So verstehe ich das Gedicht.

    Sein was man ist,
    ist der Sinn des Lebens.
    Danach zu streben ist vergebens.
    [aus meiner Sturm und Drang Zeit:)]

  3. Wie könnt' ich traurig sein, wenn ich nicht fröhlich sein wollte? Wie könnte ich fragend sein, wenn nicht wissend sein wollte? Wie könnte ich verwirrt sein, wenn ich nicht klar sein wollte? Eins bedingt das andere, diese Zweipoligkeit ist es, die das Leben ausmacht. Ja, ich kann mich annehmen, so wie ich bin, mit all den Wünschen und Fragen und Unklarheiten und Irrungen – aber ich will dabei nicht nur sein, ich will werden.

    Nein, ich will keine Rose sein, die nicht acht' ihrer selbst. Ich bin im Gegenteil unendlich dankbar dafür, dass ich ein Mensch und mir dessen bewusst bin. Das ist ein wunderbares Geschenk, das uns Gott gegeben hat. Und ich möchte mich dieses Geschenks würdig erweisen. Indem ich versuche, mich zu entwickeln, mich zu verbessern, Ihm ergeben, Ihm gefällig.

    «Preis sei Demjenigen, Der die Paare alle erschaffen hat von dem, was die Erde wachsen läßt, von ihnen selbst und von dem, was sie nicht wissen!» (Yā-Sīn: 36)

    Das einzige, was Einzig ist, ohne Paar, ohne Partner, ist Er:

    »Sag: Er ist Allah, ein Einer,
    Allah, der Überlegene.
    Er hat nicht gezeugt und ist nicht gezeugt worden,
    und niemand ist Ihm jemals gleich.« (Ichlas)

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