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Gedanken und Erfahrungen von einer, die fand, Religion sei nur etwas für schlichtere Gemüter - und dann
zum Islam konvertierte. Ausgerechnet ...
Ein paar Gedanken an Agnostiker und Atheisten
Bevor ich anfange, möchte ich daran erinnern, dass ich selbst vor gar nicht langer Zeit selbst zu den Agnostikern gehörte, und zwar zu den ganz überzeugten. Falls der folgende Text also ein wenig so rüberkommt, wie wenn ein gutmeinender Nicht-Mehr-Raucher uneinsichtige Noch-Raucher belehrt, bitte ich um Nachsicht. Lest doch einfach trotzdem mal weiter!
Ist es nicht paradox, dass ausgerechnet diejenigen, die alle Existenz für reinen Zufall halten und den Menschen für eine Art Tier, dass gerade diese Menschen sich für die ‚Krone der Schöpfung‘ halten? Nein? Warum glauben sie denn, das, was der menschliche Verstand herausfinden kann, sei der Weisheit letzter Schluss? Und warum können (und wollen) sie sich nicht vorstellen, dass es etwas gibt, das ihrem überragenden Verstand derart weit überlegen ist, dass es sich auch der Genialste und Klügste unter ihnen nicht einmal annähernd vorstellen kann?
«Sag: Er ist Allah, ein Einer, (1) Allah, der Überlegene.(2) Er hat nicht gezeugt und ist nicht gezeugt worden,(3) und niemand ist Ihm jemals gleich.» (Al-Ikhlas 4)
Andere sprechen von „höherer Macht“, die da – vielleicht – ganz am Anfang mal im Spiel war, oder auch nicht, oder vielleicht doch, sie sagen „irgendwie glaube ich schon an Gott“. Sie spüren zwar, dass da was sein muss, das größer ist als alles (الله أَكْبَر), was sie sich vorstellen können, und trauen dieser „höheren Macht“ offenbar durchaus zu, das Universum geplant und erschaffen zu haben aber nicht, sich weiter darum zu kümmern, in einer Weise, die unsere Vorstellung gar nicht erfassen kann.
Er verfügt über die Schlüssel des Verborgenen; niemand kennt sie außer Ihm. Und Er weiß, was auf dem Festland und im Meer ist. Kein Blatt fällt, ohne dass Er es weiß; und (es gibt) kein Korn in den Finsternissen der Erde und nichts Feuchtes und nichts Trockenes, das nicht in einem deutlichen Buch (verzeichnet) wäre. (Al-An’am 59)
Und – ebenso paradox – trauen sie ihr, dieser ‚höheren Macht‘ schon gar nicht zu, sich der Auswirkungen ihrer eigenen Schöpfung bewusst zu sein und mit ihr zu kommunizieren. Komisch, nicht? Diese „höhere Macht“, die ja das Wort und die Kommunikation erst erschaffen hat, soll nicht mit ihrer eigenen Schöpfung kommunizieren können?
Und als dein Herr zu den Engeln sagte: „Ich bin dabei, auf der Erde einen Statthalter einzusetzen“, da sagten sie: „Willst Du auf ihr etwa jemanden einsetzen, der auf ihr Unheil stiftet und Blut vergießt, wo wir Dich doch lobpreisen und Deiner Heiligkeit lobsingen?“ Er sagte: „Ich weiß, was ihr nicht wisst.“ (30) Und Er lehrte Adam die Namen alle. Hierauf legte Er sie den Engeln vor und sagte: „Teilt Mir deren Namen mit, wenn ihr wahrhaftig seid!“ (31) Sie sagten: „Preis sei Dir! Wir haben kein Wissen außer dem, was Du uns gelehrt hast. Du bist ja der Allwissende und Allweise.“(Al Baqara 32)
Es wäre schön, wenn nach Lektüre dieses Beitrags der eine oder andere Agnostiker oder Atheist zumindest nachvollziehen könnte, warum für gläubige Menschen die Dinge zwar anders, jedoch genauso offensichtlich und logisch sind wie für ihn selbst – ja sogar dank Allahs Hilfe noch offensichtlicher und logischer ;). Wenn er einsehen würde, dass wir alle zusammen trotz aller modernen Wissenschaft ganz vieles „nicht wissen“ und auch er selber nicht viel mehr tut als „etwas für richtig halten“, ergo etwas „glauben“ – wenn auch etwas anderes. Vielleicht fragt er sich dann sogar, ob nicht doch etwas dran sein könnte, an der Botschaft. Und befasst sich dann einmal etwas unvoreingenommer damit. InshaAllah.
Wir haben ihnen ja ein Buch gebracht, das Wir mit Wissen ausführlich dargelegt haben, als Rechtleitung und Barmherzigkeit für Leute, die glauben. (Al-A’raf 52)
Und zum Schluss ein Zitat von Albert Einstein:
„Jedem tiefen Naturforscher muss eine Art religiösen Gefühls naheliegen, weil er sich nicht vorzustellen vermag, daß die ungemein feinen Zusammenhänge, die er erschaut, von ihm zum erstenmal gedacht werden. Im unbegreiflichen Weltall offenbart sich eine grenzenlos überlegene Vernunft. – Die gängige Vorstellung, ich sei Atheist, beruht auf einem großen Irrtum. Wer sie aus meinen wissenschaftlichen Theorien herausliest, hat sie kaum begriffen.“
PS Natürlich ist es jedem selbst überlassen, weiter zu rauchen ;).
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Veröffentlicht am 2012-11-11
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6 Antworten zu “Ein paar Gedanken an Agnostiker und Atheisten”
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Super!!!;-))… Ich finde es auch immer ganz nett, wenn sich selbst bekennende Atheisten sagen: "Es musste halt so sein". "Dies oder das MUSSTE HALT so passieren." – Wieso musste etwas passieren, wenn es nicht vorherbestimmt ist????
"Irgendwie schon paradox, dass gerade diejenigen, die alle Existenz für reinen Zufall halten und den Menschen für eine Art Tier, dass gerade diese Menschen sich als die 'Krone der Schöpfung' (was für ein Widerspruch in sich) sehen, lieber glauben, dass das, was das menschliche Gehirn herausfinden kann der Weisheit letzter Schluss ist, und sich nicht vorstellen können (und wollen), dass es etwas gibt, das ihrem ach so überragenden Verstand derart weit überlegen ist, dass es sich auch der Allerklügste unter ihnen nicht einmal annähernd vorstellen kann."
Und solchen Unfug hast du früher selbst mal geglaubt?
Uiuiui.
Dann warst du aber ein merkwürdiger Agnostiker.
Aber es gibt wohl überall solche und solche.
"Es wäre schön, wenn nach Lektüre dieses Beitrags der eine oder andere Agnostiker oder Atheist zumindest nachvollziehen könnte, warum für gläubige Menschen die Dinge zwar anders, jedoch genauso offensichtlich und logisch sind wie für ihn selbst"
Das wäre schon sehr ungewöhnlich, weil du ja gar nicht erklärst, was warum für dich offensichtlich und logisch scheint, sondern nur eine andere Position angreifst, die meines Wissens niemand vertritt.
Ich bin immer nachdrücklich für einen offenen Dialog, aber der setzt voraus, dass man zumindest versucht, die Position der Gegenseite zu verstehen.
Hast du das bei der atheistischen Seite wirklich?
Dieser Text hier lässt mich doch arg zweifelnd zurück.
Ich gebe zu, ich war nie eine richtige Atheistin, aber das habe ich in anderen Beiträgen hier schon erläutert. Meines Wissens glauben Atheisten fest daran, dass Gott nicht existiert. Wenn ich da falsch liege, lasse ich mich gerne belehren.
Ich selber glaubte gar nichts, hielt alles für möglich, auch eine höhere Macht. Oder eben auch keine.
Dies hier ist ein Blog, mit vielen teils zusammenhängenden oder sich ergänzenden Beiträgen – es ist unmöglich, jedesmal wieder alle Erklärungen und Gedankengänge zu wiederholen. Wenn dich meine Meinung und meine Entwicklung wirklich interessieren, dann klick dich halt ein wenig durch die Artikel ;).
hi chadidscha,
atheisten "glauben" nicht (gläubige atheisten wären ein oximoron), dass gott nicht existiert. es ist schlichtweg nicht wichtig, ob oder ob nicht. wir halten ihn nicht für existent. dass es auch bei uns gewaltige unterschiede gibt (wie auch bei gläubigen innerhalb einer religion) solltest auch du dir mit etwas torleranz vorstellen können. ich zum beispiel möchte nicht mit "adam" oderwieauchimmererheißt auf eine stufe gestellt werden.
tut mir übrigens leid, dass er dich so bombarbiert, aber du hast ja bereits im forum gute tips bekommen.
jetzt noch etwas zur toleranz. du verallgemeinerst. es gibt nicht "den atheisten" wie es auch nicht "den moslem" gibt. wir sind alle menschen mit unseren stärken und schwächen.
lg
katrin (whn61 im forum)
ich will mich hier nicht anmelden, da es mein einziger kommentar in deinem block sein wird.
Ja da bin ich wohl in eine Falle getappt. Normalerweise versuche ich ja immer, durch Begriffe wie "manche", "gewisse" oder "viele" das "DIE soundso" und insofern das Schubladisieren, das ich ja selber so gar nicht mag, zu vermeiden. Muss besser aufpassen. Danke für den Hinweis.
Mein persönliches Glaubensbekenntnis lautet: Wenn es keinen Gott gäbe, hätte ich ihn ganz sicher erfunden. Aber das haben andere für mich ja schon gemacht.
Ich will damit sagen: Es gibt und es gab keine menschliche Gesellschaft auf dieser Welt, die keine Religion entwickelt hätte. Je weiter Menschen voneinander isoliert waren, desto unabhängiger haben sich ihre Religionen entwickelt und je näher desto ähnlicher sind sie sich. Daher stellt sich die Frage nach Kommunikation mit Gott für mich eher umgekehrt: Warum war denn dieser Gott nicht fähig über diese Distanzen hinweg zu kommunizieren? Nicht nur angesichts der Größe des von ihm geschaffenen Universums lässt das an der Kommunikationsfähigkeit doch arge Zweifel aufkommen.