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Gedanken und Erfahrungen von einer, die fand, Religion sei nur etwas für schlichtere Gemüter - und dann
zum Islam konvertierte. Ausgerechnet ...

geh spazieren!

Im Allgemeinen nehme ich gute Ratschläge gerne an (wirklich? Ich glaube fast, ich komme mir da gerade ein wenig auf die Schliche… noch eine Baustelle!). Auf jeden Fall: Wenn es um körperliche Ertüchtigung geht, höre ich „du solltest“ gar nicht gern. Und in der Fastenzeit erst recht nicht – da halte ich es lieber nach einer Überlieferung über den Propheten s.a.s.:
 
»Es geschah niemals, dass der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, die Wahl zwischen zwei Möglichkeiten hatte, ohne dass er sich für die leichtere Seite entschied, solange sie nicht sündhaft war«
Das muss schon ein besonderer Mensch sein, der mich dazu bringt, mitten im Juli, mitten im Ramadan auf einen bequemen Autotransport zu verzichten und den Weg zur Arbeit unter die Turnschuhe zu nehmen. „Geh spazieren!“ hat sie geschrieben – und Chadidscha ging spazieren…
In der kühleren Jahreszeit mache ich das zwar ab und zu, der Weg ist nicht weit, wenn ich zügig marschiere bin ich in 20 Minuten da. Aber so mitten in der Sommerhitze… Frühmorgens ist es  ja noch ganz angenehm, so um die 26º im Schatten. Etwas wärmer ist es auf dem Heimweg. Und: da ist nichts mit Schatten.
Aber bitte! Andere Muslime arbeiten den ganzen Tag, da werde ich mir doch noch so einen kleinen Fußmarsch zumuten können. Meine Schülerin (und Freundin) fand das Vorhaben natürlich völlig verantwortungslos und gab sich alle (vergebliche) Mühe, mich zumindest zu einem Glas Wasser zu überreden, wenn ich schon ihr Angebot, mich nach Hause zu fahren, ausschlug.
Der langen Rede kurzer Sinn: Ich habe es natürlich geschafft. Und ich habe den Fotoapparat mitgenommen. Damit jener besondere Mensch und ihr alle auch etwas davon habt und seht, wie meine nähere Umgebung aussieht, wenn ich nicht das Auto nehme und erst zur Küste fahre, sondern zu Fuß los ziehe. Das ist dabei herausgekommen, die Fotos sind in der Reihenfolge, wie sie aufgenommen wurden:
blühende Gärten allenthalben

 

über die Landstrasse…

 

 

Auf dem Hinweg war der Mond noch dabei 🙂

 

das schönste Unkraut der Welt

 

durchs Villenviertel (die meisten dieser Villen sind nur Ferienhäuser…)
ein alter verlassener Hof

 

Johannisbrot, auf portugiesisch Alfarroba, aus dem arabischen Al-kharrūb, ( خروب)

 

unser Wasserturm
hinter dieser schönen Hecke versteckt sich ein traditionelles portugiesisches Wohnhaus.

 

Der Marsch war überhaupt kein Problem. Wie sich der doch nicht unerhebliche Wasserverlust vom Heimweg im Laufe des Tages auswirken wird, wird sich zeigen.

Ach – und bitte nicht vergessen: Hier läuft noch ein Projekt:

  
Veröffentlicht am 2014-07-15



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3 Antworten zu “geh spazieren!”

  1. Assalaamu aleikum liebe Schwester! Masha´Allah, wenn ich so einen schönen Weg zur Arbeit hätte, würde ich ihn bei passendem Wetter jeden Tag laufen!! Früher bin ich eher mit dem Rad zur Arbeit gefahren, aber seit einiger Zeit ist mir mehr nach Laufen. Da muss man weniger auf den Verkehr achten, kann mehr seinen Gedanken nachhängen und sich umschauen. Pass mal auf, nach einigen Malen wirst du dich daran gewöhnt haben und das Laufen bestimmt sogar vermissen 🙂 Ich versuche jetzt auch öfter, öfter eher aus der Straßenbahn zu steigen und ein längeres Stück zu gehen. Ich weiß nicht, ob du Englisch kannst, aber ich habe vor einer Weile dieses schöne Video gesehen über das Thema Gesundheit & Muslime und darin spielt das Gehen auch eine große Rolle 🙂 http://www.youtube.com/watch?v=PL9iKH5g5N0 Meine Erfahrung vom Ramadan bisher ist, dass Spazieren und Fasten geht. Solange man in einem ruhigen Tempo geht und vielleicht nicht gerade unter der stärksten Sonne, dann ist es gut 🙂 Alles Gute weiterhin insha´Allah und noch weitere schöne Spaziergänge.
    Fatiha

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