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Gedanken und Erfahrungen von einer, die fand, Religion sei nur etwas für schlichtere Gemüter - und dann
zum Islam konvertierte. Ausgerechnet ...
High Tech Koran – und Arabisch VI
Als mir das Teil in der Taibah Universität in Medina, wo ich für einen kleinen Gastvortrag eingeladen war (nein nein, nicht auf arabisch – ich hatte eine tolle Übersetzerin!!) geschenkt wurde, dachte ich „na ja, so eine Spielerei, nix für mich, hab keine Lust, auch das noch zu lernen, schließlich habe ich ja all die fabelhaften Programme im Internet“.
Weil es mir aber keine Ruhe ließ und ich mindestens mal sehen wollte, wie es geht, ließ ich mich drauf ein. Es war kinderleicht. Und ich bin begeistert!!!
Ohne PC, nur mit Koran und Stift im Garten sitzen, lesen, dann zur Kontrolle hören, Aya um Aya, genau in meinem Tempo, von verschiedenen Rezitatoren – was will man mehr? Es ist wirklich genial, sowohl einfach zum Hören wie auch insbesondere zum Lesen- und zum Auswendig-Lernen *). Zwar funktioniert die deutsche Version nicht (obwohl sie drauf steht) aber ich kann mir mit F oder E behelfen und mir übersetzen lassen, was ich nicht verstehe. Nebst dem Koran gehören ja noch viele Bittgebete, Sahih al-Bukhary, Erläuterungen zu Umra und Hadsch sowie ein kleiner Sprachführer Arabisch zum Programm. Also langweilig wird es nicht.
Was nun „al–luġatu l-ʿarabiyyatu“ anbelangt – ich habe zwar viel gelernt in Saudi Arabien. Arabisch gehörte leider nicht wirklich dazu. Natürlich war es gut, von der Sprache umgeben zu sein, und wahrscheinlich verstehe ich ein paar Wörter mehr als vorher. Aber langsam zu sprechen fällt den Arabern offenbar ebenso schwer wie den Portugiesen (die meinen Schüler/Innen beim Verstehen helfen sollten). Und wie diesen fehlt auch jenen die Geduld, zu warten, bis man die Wörter mühsam hervorgeklaubt hat. Vor allem, wenn jemand dabei ist, der fließend übersetzen kann… Außerdem gebe ich zu, dass es mir geht wie den meisten Sprachen-Lernenden: es hemmt mich gewaltig, wenn jemand dabei ist, der sowohl meine Muttersprache sowie die zu lernende Sprache einwandfrei beherrscht…
Ich werde bald meinen Online-Unterricht wieder aufnehmen. Und da ich das Lesen ja jetzt dank des High-Tech-Koran selbständiger üben kann, werde ich den Lehrer bitten, den Schwerpunkt etwas mehr auf die Konversation zu legen. Fürs nächste Mal – inschaAllah ;).
Übrigens, um nicht zu flunkern: Das Foto ist zwar aus meinem Garten, aber der Ort, wo es aufgenommen wurde, eignet sich aus verschiedenen Gründen nicht zum Lesen/Lernen/Sitzen – mein üblicher Platz ist zwar auch schön, aber nicht ganz so fotogen.
*): Für Nichtmuslime: Nein, außer den Gebetstexten und paar wenigen kleinen Suren, die man im Gebet am besten auf Arabisch rezitieren sollte, muss man nichts auswendig lernen. Aber man will! Je länger je mehr.
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