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Gedanken und Erfahrungen von einer, die fand, Religion sei nur etwas für schlichtere Gemüter - und dann
zum Islam konvertierte. Ausgerechnet ...

Liebesgebet

Schon bevor ich dieses überlieferte Gebet kannte, habe ich manchmal aus dem Bauch heraus – oder, islamischer ausgedrückt, aus dem Herzen heraus, etwas Ähnliches gebetet: „Bitte Allah, lass mich Deine Liebe zu mir spüren und meine Liebe zu Dir.“ Denn das war, das wusste ich intuitiv (oder „fitrativ„), die Essenz jenes Erlebnisses auf dem Balkon: Ich hatte Seine Liebe gespürt. Und ich liebte Ihn. Und ich wollte das wieder spüren. Immer wieder.
Deshalb freute ich mich sehr und fühlte mich bestätigt, als mir, es war letzten Ramadan, dieses überlieferte Bittgebet begegnete.
»Oh Allah! Ich trachte nach Deiner Liebe sowie nach der Liebe jedes (Dieners), der Dich liebt, und nach jeder Tat, die mich zu Deiner Liebe führt!«
Aus aktuellem Anlass habe ich mich jetzt ein wenig eingehender damit beschäftigt. Die deutsche Variante wollte mir nicht so ganz vollständig erscheinen – nicht aufgrund meiner ach so tollen Arabischkenntnisse, sondern vom Gefühl her. Ich forschte nach und fand zwei weitere Übersetzungen:
»Oh Allah, ich bitte dich um Deine Liebe, um die Liebe derer, die Dich lieben 
und um Taten, die mich Deiner Liebe näher bringen.«
 
«Oh Allah, ich bitte dich um die Liebe zu Dir und um Liebe zu all jenen, die Dich lieben
 und um Taten, die mich der Liebe zu dir näher bringen.»
Am besten gefällt mir, wenn man beide Varianten vereint, etwa so:
»Oh Allah, ich bitte dich um Deine Liebe und um meine Liebe zu dir, 
und lass mich die lieben, die Dich lieben und schenk mir deren Liebe. 
Und ich bitte Dich um Taten, die mich näher zu Deiner Liebe zu mir bringen 
und die meine Liebe zu Dir vermehren.« .
Ob das nun sprachlich korrekt ist, sei dahingestellt, aber bei der Beschäftigung mit dem Arabischen stellt man immer wieder fest, dass da oft sehr viel mehr drinsteckt, als man in einem kurzen deutschen Satz ausdrücken kann. Sachkundige Kommentare werden gerne entgegengenommen.
 
In den Worten, die schon der Gesandte, Gott segne ihn und schenke ihm Heil, benutzt hat, hört es sich etwa so an (ungefähre Umschrift):
Allahumma inni as’aluka hubbak, wa hubba man yuhibbuk, 
wa-l-ʿamala alladhi yuballighuni hubbak. 
Ich widme diesen Beitrag der lieben R., dem „aktuellen Anlass“ ;). أحبك في ألله

 

(Und bitte, Gott, lass diejenigen, die ich schon immer liebe, Deine Liebe spüren, damit sie Dich kennen lernen und
 ihre Herzen öffnen für die Liebe zu Dir. Bitte!)
  
Veröffentlicht am 2014-05-05



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