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Gedanken und Erfahrungen von einer, die fand, Religion sei nur etwas für schlichtere Gemüter - und dann
zum Islam konvertierte. Ausgerechnet ...
Nicht besser. Einfacher. Ein Geständnis.
Ab und zu kommt die Frage auf, ob man sich eigentlich für eine/n bessere/n Muslim/a (oder gar Menschen) halte, wenn man sich etwas gewissenhafter an Allahs Gebote hält, eventuell sogar mehr als die festgeschriebenen Gottesdienste verrichtet.
Nein! Überhaupt nicht! Denn:
Es ist bedeutend einfacher, Gebete korrekt einzuhalten als schlechte Charakterzüge und Eigenschaften nachhaltig zu verbessern. Es ist einfacher, ein Kopftuch zu tragen, als immer geduldig und freundlich zu bleiben. Es ist einfacher, im Koran zu lesen oder davon auswendig zu lernen, als ihn im täglichen Leben konsequent umzusetzen. Es ist einfacher, x freiwillige Gebete zu verrichten als ein einziges Pflichtgebet in wahrer Hingabe und Konzentration. Es ist erstaunlicherweise auch einfacher – sei es im Ramadan oder freiwillig – für Allah zu fasten, als sich täglich gesund und vernünftig zu ernähren. Und es ist einfacher, vorgegebene Formeln aufzusagen, als sich stets Gottes bewusst zu bleiben und dankbar zu sein.
Nein, es geht nicht darum, besser oder frommer zu sein als andere, oder dafür gehalten zu werden. Im Gegenteil. Man kompensiert Schwächen, gegen die man im alltäglichen Dschihad-an-Nafs*) immer wieder verliert, versucht, dafür wenigstens das zu tun, was man kann, was leichter fällt. Und man hofft und bittet Allah und vertraut darauf, dass die Taten mit der Zeit helfen, die eine oder andere Baustelle etwas besser in den Griff zu bekommen…
Und – wer wünscht sich nicht solches Ohr, Auge, Hand und Fuß:
Allahs Gesandter – Allah segne ihn und schenke ihm Heil – hat gesagt: „Allah spricht: ´Nichts, wodurch Mein Diener sich mir nähert, ist mir lieber, als was ich ihm als Pflicht auferlegte. Doch Mein Diener hört nicht auf, sich Mir durch freiwilliges Tun zu nähern, bis ich ihn (dafür) liebe. Und wenn Ich ihn liebe, dann bin Ich sein Ohr, mit dem er hört, und sein Auge, mit dem er sieht, seine Hand, mit der er etwas greift, und sein Fuß, mit dem er geht.“ (Abu Huraira; Buchari)
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