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Gedanken und Erfahrungen von einer, die fand, Religion sei nur etwas für schlichtere Gemüter - und dann
zum Islam konvertierte. Ausgerechnet ...
Samenkörnchen. Oder: Daʿwa
»HIER« habe ich angekündigt, über die Daʿwa schreiben zu wollen. Wie ihr seht, tue ich mich mit dem Thema schwerer als ich dachte – schon seit Wochen arbeite ich an diesem Beitrag.
Zuerst mal eine kurze Erklärung des Begriffes. Ich mag die Übersetzung „Einladung“ am liebsten. Es ist eine Einladung, sich mit dem Islam auseinander zu setzen, eine Einladung zur (Suche nach der) Wahrheit. Keinesfalls gleichzusetzen mit der christlichen Missionierung, denn gemäß islamischer Auffassung kann kein Mensch einen anderen zum Islam „bekehren“ – das kann nur Gott allein. Wenn Er will. Und wenn das Herz desjenigen dafür offen ist. Natürlich möchte nun jeder mitfühlende Mensch, wenn er der Meinung ist, etwas absolut Gutes, Schönes und Richtiges gefunden zu haben, dies mit seinen Mitmenschen teilen. Außerdem wird der Muslim auch im Koran aufgefordert, die gute Botschaft nicht für sich zu behalten, sondern sie weiter zu geben.
Jetzt will ich erklären, warum das für mich trotzdem so ein heikles Thema ist.
Zuerst mal eine kurze Erklärung des Begriffes. Ich mag die Übersetzung „Einladung“ am liebsten. Es ist eine Einladung, sich mit dem Islam auseinander zu setzen, eine Einladung zur (Suche nach der) Wahrheit. Keinesfalls gleichzusetzen mit der christlichen Missionierung, denn gemäß islamischer Auffassung kann kein Mensch einen anderen zum Islam „bekehren“ – das kann nur Gott allein. Wenn Er will. Und wenn das Herz desjenigen dafür offen ist. Natürlich möchte nun jeder mitfühlende Mensch, wenn er der Meinung ist, etwas absolut Gutes, Schönes und Richtiges gefunden zu haben, dies mit seinen Mitmenschen teilen. Außerdem wird der Muslim auch im Koran aufgefordert, die gute Botschaft nicht für sich zu behalten, sondern sie weiter zu geben.
Jetzt will ich erklären, warum das für mich trotzdem so ein heikles Thema ist.
Erst mal reagiere ich selber allergisch, wenn jemand mich von etwas überzeugen will, das mich entweder nicht interessiert oder dem gegenüber ich aus irgendwelchen Gründen sogar negativ eingestellt bin. Wenn »damals« mein Arabischlehrer den geringsten Versuch unternommen hätte, mir auch nur ganz am Rande oder sogar durch die Blume etwas über die Religion zu vermitteln – ich hätte den Unterricht sofort abgebrochen.
So. Und von mir schließe ich auf andere. Ich gehörte ja bei jener »Touristeninfo in Ägypten« nicht einmal zu denjenigen, die genervt davonliefen, weil sie das Gefühl hatten, der Reiseleiter versuche, zu missionieren (obwohl er in Wirklichkeit einfach ein paar Informationen über die Lebensweise der Muslime gab). Ich blieb jedoch nur aus Anstand sitzen. (Ob damals nicht vielleicht doch ein Samenkörnchen in mein Herz gelegt wurde, auf diesen Gedanken bin ich erst beim Ausarbeiten dieses Artikels zum ersten Mal gekommen. Allah weiß es.)
Aber seien wir ehrlich – niemand mag es, wenn er das Gefühl hat, es werde versucht, ihm eine andere Weltanschauung aufzudrängen – auch wenn es derjenige noch so gut meint. Sogar, wenn er es auf einfühlsame Weise versucht. Erst recht aber nicht, wenn man ihn mit Warnungen (die oft als Drohungen wahrgenommen werden) und Verheißungen „ködern“ will. So oder so werden sich viele in so einer Situation erst mal das „missionieren“ verbitten und sich abwenden. Das bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass man nicht doch eines Tages, so Gott will, zur Wahrheit findet (auf irgendeinem Balkon vielleicht 😉 ).
Aus diesen Überlegungen heraus, und weil ich weiß, dass auch ein paar Agnostiker und Atheisten hier mitlesen, die man ja vor einer Einladung zum Islam (ausgerechnet!) erst mal von der Existenz Gottes überzeugen müsste (wozu allerdings der Koran nebst der Schöpfung selbst das beste „Beweismittel“ ist!!), lösche ich jetzt einen viel zu langen Text über was Daʿwa ist, sein sollte, könnte, müsste und was nicht.
Ich möchte nur einen Koranvers an übereifrige Muslime richten, die manchmal mit ihrer offensiven Daʿwa das Gegenteil bewirken von dem, was sie eigentlich wollen. Nämlich, dass Menschen, statt ihren Frieden in der Religion zu finden, sich überrumpelt fühlen und erst recht nichts mehr von dem „frommen Zeug“ oder dem „fundamentalistischen Unsinn“ hören wollen. Und, noch schlimmer: Manche halten es für versuchte Gehirnwäsche, sehen sich ihren Vorurteilen über den Islam bestätigt und werden vielleicht hingehen und schlecht über die Muslime reden….
Das ist der erwähnte Vers:
„Lade ein zum Weg deines Herrn mit Weisheit und schöner Ermahnung, und disputiere mit ihnen auf die beste Art……….“ Sura An-Nahl Vers 25
Für alle LeserInnen, die mit Religion (noch) gar nichts am Hut haben, die aber offen sind und interessiert und vielleicht sogar auf der Suche – hier ist das besagte Samenkörnchen:
La ilaha illallah – (Es gibt) keine Gottheit außer Gott
Nehmt es mit oder lasst es fort wehen mit dem Wind – inschaAllah wird es irgendwo auf fruchtbaren Boden fallen und zu sprießen beginnen.
PS – wenn es darum geht – und auch das ist Daʿwa – Muslime, die nicht (mehr) wissen, was sie an ihrer Religion haben (könnten), zur Besinnung zu rufen, mag die beschriebene Art der warnenden Daʿwa angemessen sein.
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