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Gedanken und Erfahrungen von einer, die fand, Religion sei nur etwas für schlichtere Gemüter - und dann
zum Islam konvertierte. Ausgerechnet ...
sorgen
Vor ein paar Tagen ging es mir nicht so gut. Nein, das Fasten war es nicht, im Gegenteil, das war mein Halt im Sturm. Es waren alte Sorgen – ab und zu blähen sie sich auf, werden riesig, versuchen, mich zu überwältigen. Sie hielten mich nicht vom Fasten ab, aber sie durchdrangen mich und auch die Gebete und selbst das ganz bewusste Sprechen von „Allahu Akbar“, um die Sache auf ihren Platz zu verweisen, wollten mir nur halb helfen, es waren fast nur Worte – was mir natürlich noch zusätzliche Schuldgefühle verursachte.
Dass ich davon hier schreibe, hat einen besonderen Grund. Denn normalerweise halte ich persönliche (Dunja)-Angelegenheiten aus dem Blog heraus. Und bisher habe ich ja vehement abgestritten, dass irgendwelche Sorgen etwas mit meiner Konversion zu tun haben könnten, dass ich, wie mir vorgeworfen wurde, vor ihnen ‚in den Glauben geflüchtet‘ sei.
Nein, eine Flucht war es bestimmt nicht, das ist Unsinn; ich bin den Sorgen ja auch nicht entkommen durch die Religion. Eine Zuflucht schon – es ist natürlich schön, sich mit seinen Problemen nicht mehr allein zu fühlen, Jemanden zu haben, Den man um Hilfe bitten kann, Der einem Trost gibt, gerade wenn Mitmenschen damit überfordert sind und lieber nichts davon hören wollen. Aber erst jetzt wurde mir klar, dass ja gerade diese Sorgen vielleicht doch auch etwas von dem sind, was ich brauch(t)e, um zum Glauben zu finden. Dass ich also Allah s.w.t. dafür danken muss, statt zu lamentieren. Die Verursacher der Sorgen dafür lieben muss, dass sie mir auf den Weg geholfen haben. Vielleicht kann man, indem man so rum an die Sache herangeht, sogar auch ganz langsam etwas daran ändern. InshaAllah.
Vorgeschrieben ist euch zu kämpfen, obwohl es euch zuwider ist. Aber vielleicht ist euch etwas zuwider, während es gut für euch ist, und vielleicht ist euch etwas lieb, während es schlecht für euch ist. Allah weiß, ihr aber wisst nicht.
(Sure Al-Baqara, 216)
Abu Yahya Suhaib ibn Sinan (r) überliefert, daß der Gesandte Allahs (s) sagte: „Der Gläubige ist zu bewundern, da alles für ihn gut ist. Und niemanden außer einem Gläubigen zeichnet dies aus: Wenn ihm etwas Erfreuliches widerfährt und er dankt (Allah) dafür, so ist das gut für ihn. Wenn er von einer Prüfung heimgesucht wird und sich in Geduld übt, so ist das auch gut für ihn.“ (Muslim)[Riyad us-Salihin Nr. 27]
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Und mal ganz abgesehen davon: Wenn ich Bilder sehe aus Somalia, oder aus Syrien, aus Burma, dann wird mir wieder klar, was wirkliche Sorgen sind….
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Veröffentlicht am 2012-08-05
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2 Antworten zu “sorgen”
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Salamaleikum wrwb,
liebe Schwester moege Allah dir deinen Kummer erleichtern amin.
zwei dua die ich gerne mit dir teilen wuerde:
"O Allah, ich bin Dein Diener, der Sohn Deines Dieners
und der Sohn Deiner Dienerin. Du bist Herr über mich,
Deine Entscheidung über mich ist fortwährend und Deine
Bestimmung über mich ist gerecht. Ich bitte Dich mit all
Deinen Namen, mit denen Du Dich selbst benannt hast oder
die Du in Deinem Buch herabgesandt hast, oder die Du einem
Deiner GEschöpfe lehrtest, oder die Du mit Deinem
verborgenem Wissen bei Dir aufbewahrst, dass Du den Quran
zum Frühling meines Herzens, zum Licht meiner Brust, zur
Beseitigung meiner Trauer und zum Schwinden meines
Kummers machst"
(Ahmad und von Al-Albani als sahih eingestuft)
"O Allah, ich suche Zuflucht bei Dir vor Kummer,
Trauer, Unfähigkeit, Trägheit, Geiz, Feigheit, der Last von
Schulden und der Überwältigung durch andere Leute"
(Al- Bukhari)
und noch ein Vers aus dem Koran:
"Wahrlich, ihr sollt geprüft werden in eurem Gut und an euch selber, und wahrlich, ihr sollt viel Leid von denen hören, welchen die Schrift vor euch gegeben wurde, und von denen, die Allah andere zur Seite stellten. Wenn ihr jedoch standhaft und gottesfürchtig seid – so ist es eine Sache der festen Entschlossenheit." (Ali Imran 3;Aya 186)
"Aber erst jetzt wurde mir klar, dass ja gerade diese Sorgen vielleicht doch auch etwas von dem sind, was ich brauch(t)e, um zum Glauben zu finden. Dass ich also Allah s.w.t. dafür danken muss, statt zu lamentieren. Die Verursacher der Sorgen dafür lieben muss, dass sie mir auf den Weg geholfen haben. Vielleicht kann man, indem man so rum an die Sache herangeht, sogar auch ganz langsam etwas daran ändern. InshaAllah."
As salamu aleikum liebe Ukhti!
Das kann ich nur unterschreiben, NUR durch deine Sorgen, Probleme…..bist du der Mensch,der der Rechtleitung Allahs ta´alas folgeleisten konnte. Mir gings genauso und ich kann nur 1000 mal alhamdulillah sagen, DASS ich Sorgen habe, krank bin….denn alhamdulillah Allah ta´ala hat mir den Weg gezeigt und ich konnte ihn annehmen.
Allah s.w.t möge dich reichlich belohnen und dir deine Sorgen erleichtern! Amin!
wa aleikum salam wa rahmatullahu wa barakatuhu Irene