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Gedanken und Erfahrungen von einer, die fand, Religion sei nur etwas für schlichtere Gemüter - und dann
zum Islam konvertierte. Ausgerechnet ...
wach (oder: Qiyam-ul-Layl)
Nach nochmaligem Nachfragen weiß ich nun endlich, woran ich vorgestern Nacht um eins in der Moschee teilgenommen haben. Es war diesmal nicht wie vermutet das Taraweeh-Gebet (das weiterhin gleich nach Isha verrichtet wird) sondern ein zusätzliches „Qiyam-ul-Layl“, „Stehen in der Nacht“, wie es dem Gesandten s.a.s. im Koran in Sure al-Muzzammil Vers 2 empfohlen wird: «.…..steh (zum Gebet) die (ganze) Nacht auf- bis auf einen kleinen Teil…..» Man möchte auf diese Weise, indem im letzten Ramadandrittel jeweils zwischen ein und vier Uhr nachts in Gebetseinheiten von 2 Rakat (wieviele es waren? ich habe nicht mitgezählt…) der ganze Koran gelesen wird, auf keinen Fall die Nacht der Nächte verpassen:
(Mit „ihn“ herabgesandt ist der Koran gemeint). |
Der Überlieferung nach fällt Laylat-ul-Qadr, die Nacht der Bestimmung, in die letzten 10 Nächte des Ramadan.
Es war zwar auch bei meinem diesmaligen Moscheebesuch nicht alles ganz so wie erhofft – immerhin waren keine lärmenden Kinder da – allerdings auch keine Frauen (es werden aber für die weiteren Nächte welche erwartet). Ich hatte den ganzen Frauenraum für mich alleine und die Türen waren geöffnet, so dass ich Durchblick hatte. Doch musste wegen reklamierender Nachbarn der Lautsprecher so leise gestellt werden, dass ich mich sehr konzentrieren musste, um etwas zu hören. Es wurde sehr schön rezitiert, jedoch so schnell, dass ich nicht wie vorgesehen mitlesen konnte; immerhin gelang es mir, einige Verse zu identifizieren – und auch sonst verstehe ich zwischendurch immer mal wieder ein paar Wörter oder sich öfter wiederholende Sätze.
Es war diesmal ein schöner, friedvoller Aufenthalt und eine überwiegend gute Erfahrung, und vor allem der Nachhall am nächsten Tag war so ausgesprochen positiv, dass es mich wieder dahin zieht. Es tut einfach gut, mal an einem Ort zu beten, wo sich Menschen gleicher Gesinnung aufhalten. Und wahrscheinlich habe ich das Bedürfnis, „meinen“ Ramadan auch äußerlich ein wenig vom normalen Alltag abzuheben, gewissermaßen als Ersatz für das in muslimischen Familien übliche gemeinsame tägliche Fastenbrechen, und für die Feierlichkeiten in den Tagen nach Ende des Ramadan.
Diese Nächte in der Moschee werden natürlich ziemlich anstrengend, umso mehr, als nach Ende des Gebets noch gemeinsam Suhur gegessen wird und man also vor Fajr gar nicht mehr zum Schlafen kommt. Um das physisch durchzustehen, habe ich beschlossen, mir jetzt eine Woche Ferien zu nehmen und inshaAllah die Laylat-ul-Qadr in der Moschee zu verbringen. Wach.
اَللهُمَّ إنَّكَ عَفُوٌّ تُحِبُّ الْعَفْوَ فَاعْفُ عَنِّيْ
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Veröffentlicht am 2012-08-09
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2 Antworten zu “wach (oder: Qiyam-ul-Layl)”
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Mashallah! Du hast ja wirklich eine bewundernswerte Energie. Ich bin mittlerweile sowas von Schlafmangel-geschädigt, dass ich zu egal welcher Uhrzeit im Stehen einschlafen könnte. Ich schaffe es so gerade noch, zum Tarawih in die Moschee zu gehen…aber bis Fajr dableiben? In der Nacht des 27. werde ich inshallah versuchen, durchzuhalten.
Mashaallah, möge Allah Dein Qiyam ul Lail annehmen. Gestern war ja überdies noch die Nacht zum Freitag, die als besonders segensreich gilt, und dann auch noch im Monat Ramadan.
Dieses Qiyam ul Lail bzw. salat ul Lail ist aber IMMER empfohlen. Manche gehen sogar so weit, dass sie sagen, dass es makruh (verpönt) ist, es nicht zu verrichten.