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Gedanken und Erfahrungen von einer, die fand, Religion sei nur etwas für schlichtere Gemüter - und dann
zum Islam konvertierte. Ausgerechnet ...
Warum nur? Muhammad Asads Fragen.
Nachstehendes fragte ein gewisser Leopold Weiss, 1900 in eine polnisch-jüdische Akademikerfamilie hinein geboren, später Korrespondent der Frankfurter Zeitung, Diplomat und islamischer Gelehrter, kurze Zeit bevor er den Islam annahm und sich fortan Muhammad Asad nannte, seine muslimischen Freunde und Bekannten. (Aus dem Buch „Der Weg nach Mekka“). Die Fragen sind so aktuell wie damals.
«Sagt mir doch, wie kam es denn, dass die Botschaft eures Propheten und ihre Klarheit und Einfachheit jetzt unterm Schutthaufen der unfruchtbaren Spekulationen und der Haarspaltereien eurer Scholastiker begraben liegt? Wieso ist es dazu gekommen, dass eure Prinzen und Großgrundbesitzer im Reichtum schwelgen, während so viele ihrer Glaubensbrüder in unsagbarer Armut und Not ihr Dasein fristen – obwohl doch euer Prophet euch lehrte: Keiner von euch kann als gläubig gelten, wenn er sich satt isst und seinen Nachbarn hungern lässt? Könnt ihr mir vielleicht erklären, warum ihr Muslims die Frau in den Hintergrund eures Lebens verdrängt habt, obwohl doch die Frauen um den Propheten und seine Gefährten auf so großartige Weise am Leben ihrer Männer teilnahmen? Wie kam es dazu, dass so viele von euch Muslims unwissend sind und so wenige selbst zu lesen und schreiben vermögen – obwohl doch euer Prophet einst erklärte: Streben nach Wissen ist die heilige Pflicht eines jeden Muslims, Mann oder Frau?»
Und ich möchte weiter fragen: Warum gibt es sogenannte Muslime, die sich für ihre Champagnerorgien Tänzerinnen aus anderen Ländern kommen lassen (da gab es kürzlich einen Dokumentarfilm im Fernsehen, wo die dekadente Oberklasse Marrakesch’s porträtiert wurde – und ich bin ganz sicher, dass es nicht nur in Marokko solche Auswüchse gibt)? Warum gibt es Staatsoberhäupter und ihr Gefolge, die unterwegs Richtung Westen in ihren Privatjets ihre muslimische Kleidung ablegen und in snobbischen Clubs lachend prahlen, wie sie ihre gutgläubigen „Untertanen“ ausnehmen (diese Info stammt ganz direkt von einer Person, die solche Leute beruflich kennengelernt hat). Warum gibt es Muslime, die ihre Frauen einsperren und schlagen (so einen durfte ich persönlich kennenlernen – er war sehr fromm, zitierte die ganze Zeit Koranverse…). Warum gibt es Muslime, die Gewalt verherrlichen und andere zum „bewaffneten Djihad“ aufrufen, wo doch der Djihad in erster Linie der Kampf eines Muslims gegen sein eigenes niederes Selbst sein soll und der Islam die Religion des Friedens ist? Warum gibt es Muslime, die sich gegenseitig bekämpfen und schlecht machen, weil ihre Auslegungen ein wenig voneinander abweichen?
Und warum müssen sich Muslime deshalb immer wieder ziemlich hilflos mit solchen Fragen von Nicht-Muslimen herumplagen?
Es gibt eine Antwort:
Und es gibt viel zu tun!
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Veröffentlicht am 2012-04-29
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2 Antworten zu “Warum nur? Muhammad Asads Fragen.”
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Ja, es gibt viel zu tun. Und wir tun daran, bei uns selbst anzufangen. An ihren Werken sollt ihr sie erkennen heißt es.
Es gibt keine Fluchtmöglichkeit vor der Wahrheit unserer Existenz.
"Die Stunde" ist unvermeidlich.
"Near the establishment of the Hour there will be days during which (religious) knowledge will be taken away (vanish) and general ignorance will spread…(Bukhari)
There will come a time for my people when there will remain nothing of the Qur'an except its outward form and nothing of Islam except its name and they will call themselves by this name even though they are the people furthest from it.(Ibn Babuya, Thawab ul-A'mal)"
http://www.nlvaadlv.blogspot.de/2012/12/der-ausweg.html
Auf Gott mögen die Gläubigen vertrauen. Das meint auch im hier und jetzt den eigenen Verstand gebrauchen und danach zu handeln.