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Gedanken und Erfahrungen von einer, die fand, Religion sei nur etwas für schlichtere Gemüter - und dann
zum Islam konvertierte. Ausgerechnet ...

Was lange wehrt – äh – währt, wird endlich Wehr. (Arabisch IX)

Dass mein Langenscheidt-Wörterbuch Arabisch<>Deutsch nicht das Gelbe vom Ei war, wusste ich schon, als ich es mir anschaffte. Aber für eine Anfängerin würde es reichen.
Damals hatte ich ja auch noch nichts anderes vor, als aus Spaß an der Freud nochmal eine neue Sprache zu lernen und vielleicht bei eventuellen Reisen in den Orient ein paar Brocken anwenden zu können.
Und erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt.
Für alle, die meine „Metamorphose“ nicht gelesen haben: Dem Arabischlehrer, der mir damals vor über 7 Jahren zu verstehen gab, mein Unterrichtsmaterial und meine bis dahin autodidaktisch angeeigneten Kenntnisse seien weder klassisches, noch Hoch- sondern „schlampiges“  Arabisch (OT), gab ich ziemlich schnippisch zurück, ich hätte ja auch keineswegs die Absicht, den Koran zu lesen …
Und erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt.
Und so wurde das, was mich anfangs überhaupt nicht interessierte, zur eigentlichen Motivation für mein Lernen: Der Koran.

Meine gesammelten Erfahrungen – Freud und Leid – mit dieser wunderschönen Sprache könnt ihr unter dem Label „Arabisch Lernen“ nachlesen – Jammereien will ich euch diesmal ersparen.

Die einzigen wirklich spürbaren Fortschritte mache ich jedenfalls im Verständnis geschriebener Texte, besonders natürlich, wenn sie vokalisiert sind, wie in Allahs Buch, mit dem ich mich ja täglich beschäftige.

Deshalb fand ich, es wäre jetzt an der Zeit, mir ein vernünftiges Wörterbuch anzuschaffen. Es gibt dieses zwar online als PDF-Version, aber weil ich mich mit den Augen auf dem Bildschirm verliere und viel besser zurecht komme, wenn ich mit dem Finger dem Text nachfahren kann, bestellte ich mir auf Anraten meines Lieblingsarabisten (und streitbaren Transkriptionsdschihadisten) ein günstiges, antiquarisches Exemplar des Wörterbuchs von Hans Wehr.

Nun sollte das Werk nur noch von Österreich (Schweizer Lesern schwant Böses ? – entschuldigen Sie bitte, lieber Hr. V., das konnte ich mir jetzt nicht verkneifen) zu mir in die Algarve gelangen. Es dauerte genau zwei Monate und 5 Tage und gefühlte 100 E-Mails mit dem Absender (sehr nette Unterhaltung, übrigens!), bis es hier war. Das Buch odyssierte offenbar über Spanien nach Frankreich und/oder Belgien und/oder umgekehrt, stagnierte zweimal wochenlang in irgendeiner Niederlassung von Hermes bzw. deren Partnerfirmen, bevor es – inzwischen kaum mehr erwartet – zum Absender zurückgelangte. Anscheinend wurde vergessen, „Portugal“ auf das Paket zu schreiben. Wäre allerdings an irgend einer der vielen Stationen ein denkender Mensch am Werk gewesen, hätte dieser anhand der Vorwahl der korrekt angegebenen Telefonnummer das Zielland problemlos ausfindig machen können…
Schlussendlich zahlte sich die Geduld aus. Der Mann in Österreich schickte das Buch diesmal per Post-Express, und binnen 5 Tagen kam es an. Als Geschenk zu Ramadan. Al-Hamdu li-Llāh. Nun besitze ich ein weiteres Hilfsmittel für meinen Dschihad (= meine Bemühungen!) um die Sprache des Korans. Und eine Ausrede weniger für meine vielen Fehler beim Vokalisieren von Zeitungstexten … (ist grad Thema im Arabischunterricht).
  
Veröffentlicht am 2017-06-15



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