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Gedanken und Erfahrungen von einer, die fand, Religion sei nur etwas für schlichtere Gemüter - und dann
zum Islam konvertierte. Ausgerechnet ...

wer sucht der findet

Noch als ich schon Muslima war, schaute ich in meiner Arroganz auf Menschen, die sich suchend von Religion zu Religion bewegten, sich auch gerne mal in esoterischen Gefilden aufhielten, hinab, hielt sie für Blätter im Wind, etwas naiv, nicht ganz ernst zu nehmen.
Ich dachte nämlich, von meinen eigenen vorislamischen Ansichten ausgehend,  die meisten Menschen, die mit Religionen Mühe hätten, hätten sie  unter anderem deshalb, weil sie, wenn sie sich die furchtbare Ungerechtigkeit auf der Welt ansehen, zum Schluss kommen, dass es keinen Gott geben kann. Denn wenn es einen gäbe, vor allem einen „guten“, dann würde Er dieses Leid und dieses Unrecht niemals zulassen. Wenn man so denkt, muss man nicht suchen. Man meint zu wissen, lebt (das Unrecht verdrängend, damit man es erträgt) drauflos und bleibt unbeweglich. 
Leider löste sich diese meine Überheblichkeit mit der Annahme des Islam nicht einfach in Luft auf, ich bildete mir nämlich tatsächlich ein, die Erkenntnis, die Einsicht müsse wie bei mir mit einem Knalleffekt „von alleine“ kommen. Es dauerte noch eine ganze Weile, bis ich einsah, dass das „Suchen“ die logischere, bessere, schnellere und vor allem sicherere Alternative ist als das „in den Tag hinein leben, bis einem die Wahrheit entgegen geschleudert wird“. (Einer „meiner“ Verse: „Sprich: “ Wahrlich, mein Herr, der Kenner des Verborgenen, schleudert (euch) die Wahrheit entgegen. [Sure Sabā Vers 48] -[قُلْ جَاءَ الْحَقُّ وَمَا يُبْدِئُ الْبَاطِلُ وَمَا يُعِيدُ [٣٤:٤٩).
jaja, ich habs mit den Rosen. Diese hier soll die
 Perfektion der Schöpfung versinnbildlichen

Denn die Herangehensweise der Suchenden ist folgerichtiger: Sie glauben nämlich gerade deshalb, weil sie diese Ungerechtigkeiten sehen, an  Gott! Weil ihnen angesichts der Perfektion der Schöpfung klar wird, dass dieser scheinbare, im Vergleich zum Ausmaß der Vollkommenheit verschwindend kleine „Makel“ in Wirklichkeit keiner sein kann. Sondern dass diese „Ungerechtigkeit“, wie alles andere in der Schöpfung, perfekter Teil eines perfekten Planes sein muss. Dass unser Aufenthalt in dieser ungerechten Welt, in der die einen in goldenen Badewannen baden während die anderen verdursten, wo die einen Vermögen ausgeben um ihr angefressenes Fett per Diäten oder Schönheitsoperationen los zu werden, während die anderen verhungern, wo die einen in ovalen oder anderen Prunkräumen Zinnsoldaten aufstellen während die anderen in Kriegen verstümmelt und getötet werden, dass dieser Aufenthalt hier einen ganz bestimmten Zweck erfüllen soll und nur einen Teil eines Ganzen darstellt.

Viel mehr Menschen, als man denkt, kommen aufgrund solcher Überlegungen zum Suchen und zur Religion und landen am Ende beim Islam. Weil wir im Koran Antworten finden. Und weil Gott uns in Seinem Buch absolute Gerechtigkeit verspricht. 
Ich kann mich nur immer wieder wundern, dass ich trotz meiner Überheblichkeit, praktisch ohne zu suchen, den Glauben gefunden habe, respektive dafür danken, dass er mir entgegen geschleudert wurde. 

Für Interessierte habe ich habe ein paar Verse herausgesucht, die sich auf die Gerechtigkeit Gottes beziehen.

Dies sind die Zeichen Allahs, die Wir der Wahrheit entsprechend verlesen. Und Allah will keine Ungerechtigkeit für die Weltenbewohner (Āl ‚Imrān: 108)

Allah tut gewiß nicht im Gewicht eines Stäubchens Unrecht. Und wenn es eine gute Tat ist, vervielfacht Er sie und gibt von Sich aus großartigen Lohn. (An-Nisā‘: 40)
Vollkommen ist das Wort deines Herrn in Wahrhaftigkeit und Gerechtigkeit. Es gibt niemanden, der Seine Worte abändern könnte. Und Er ist der Allhörende und Allwissende. (Al-An’ām: 115)
Und Wir stellen die gerechten Waagen für den Tag der Auferstehung auf. So wird keiner Seele um irgend etwas Unrecht zugefügt; und wäre es auch das Gewicht eines Senfkorns, Wir bringen es bei. Und Wir genügen als Berechner. (Al-Anbiyā‘: 47)

Ist denn in ihren Herzen Krankheit, oder haben sie etwa Zweifel, oder befürchten sie, daß Allah gegen sie ungerecht sein könnte, und (auch) Sein Gesandter? Nein! Vielmehr sind eben sie die Ungerechten. (An-Nūr: 50)

Sag: Zusammenbringen wird uns unser Herr, hierauf wird Er zwischen uns der Wahrheit entsprechend entscheiden. Er ist der wahrhaft gerechte Entscheider, der Allwissende. (Sabā: 26)
Beim Suchen nach der Gerechtigkeit im Koran fiel mir übrigens auf, wie häufig Allah die Menschen auffordert, gerecht zu sein und wie oft er uns vor Ungerechtigkeit warnt….  Ein einziges Beispiel:

Allah gebietet Gerechtigkeit, gütig zu sein und den Verwandten zu geben; Er verbietet das Schändliche, das Verwerfliche und die Gewalttätigkeit. Er ermahnt euch, auf daß ihr bedenken möget. 
(An-Nahl: 90)

Das Wort „gerecht“ kommt in der deutschen Übertragung von Bubenheim/Eyas allein oder in Verbindung  mit („ungerecht“ „Gerechtigkeit“ etc.) über 150 mal vor!

Man darf sich ja mal vorstellen, wie die Welt wäre, wenn alle Menschen sich diese Aufforderung zu Herzen nähmen und GERECHT wären…..

  
Veröffentlicht am 2013-05-04



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3 Antworten zu “wer sucht der findet”

  1. Wie kommst du denn darauf? Ich bin immer mehr Muslima! Da hast du irgend etwas gründlich missverstanden. Vielleicht hast du "Noch als ich schon Muslima war…" mit "Schon als ich noch Muslima war…" verwechselt..? 😉 Dann empfehle ich dir, den ganzen Beitrag nochmal aufmerksam durchzulesen!

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