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Gedanken und Erfahrungen von einer, die fand, Religion sei nur etwas für schlichtere Gemüter - und dann
zum Islam konvertierte. Ausgerechnet ...
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So, ich bin zurück. Und habe natürlich viel zu tun und eigentlich noch gar keine Zeit zum Bloggen. Aber ich bin so voll von Eindrücken und Erfahrungen und wenn ich das Ventil nicht ein wenig öffne, explodiert der Dampfkochtopf. Deshalb mal kurz als Erstes einen Vorgeschmack, was ich alles gelernt habe:
Ich weiss jetzt, was (islamische? marokkanische? arabische?) Gast-freundschaft ist. Was es bedeutet, in einer Großfamilie zu leben, und dass man entgegen aller Befürchtungen durchaus Rückzugs-möglichkeiten hat. Ich habe gelernt, wie man mit den Fingern isst. Was „lecker“ und „genug“ auf marokkanisch heißt („bniin“ und „baraka“, äußerst wichtige Wörter ;)) Was man als Marokkanerin „drunter“ trägt. Was man überhaupt trägt und wie man einen Hijab bindet. Wie man im Souk richtig einkauft. Wie man sich im Hammam abrubbelt und dass die Haut nachher nicht wie vermutet knallrot und offen sondern babyweich ist. Dass der Sonntagsausflug einer 12-köpfigen Familie eine logistische Herausforderung ist.
Ich weiß jetzt, wie man sich (ohne Hemmungen) in einer Moschee verhält. Wie es sich anfühlt, sich exakt in eine lange Reihe Frauen einzuordnen, um dicht an dicht das Gemeinschaftsgebet zu verrichten. Auch, wie es ist, wenn einem irgendwo auf dem Land der Imam einer kleinen Moschee den Frauenraum extra öffnet. Ich habe gelernt, wie man die Waschung ohne Wasser vornimmt – eine unbekannte Frau hat es mir in der Koutoubia vorgemacht. Über mein drittes und viertes Freitagsgebet werde ich an anderer Stelle erzählen.
Des weiteren habe ich erfahren, dass es (wie über so vieles…) verschiedene Auffassungen gibt über die Zeitspanne, in der man das „Gebet auf der Reise“ verrichten darf/soll und dass man sich am besten nicht ins Bockshorn jagen lässt sondern schweigt und es so macht, wie man es gelernt hat.
Dass Marokkanisch nicht gleich Klassisch Arabisch ist, war mir schon vor der Reise bekannt. Allerdings auch, dass alle, die die Schule besuchen, Arabisch und Französisch lernen. Nur nicht, dass offenbar so viele Marokkaner nie oder nur ganz kurz die Schule besucht haben….
Das ist längst nicht alles, aber ich muss aufhören. Wenn es euch interessiert, werde ich eine Seite „Marokkoreise“ einrichten und dort von meinen Erfahrungen, Lehrstücken und interessanten und amüsanten Begegnungen erzählen.
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Veröffentlicht am 2011-07-01
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2 Antworten zu “zurück”
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Wie schön, masha Allah 🙂
Wo hast Du denn gewohnt?
As salamu aleikum
MashaAllah das klingt ja voll spannend, so viele Eindrücke…freu mich schon auf mehr!!!
Ps. das mit dem verkürzten Gebet auf Reisen, ich nehme meist die Variante mit den 14 Tagen, hab so weniger Stress und wenns doch geht kann ich ja immer noch anders machen 😉
Ma´a salama