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Gedanken und Erfahrungen von einer, die fand, Religion sei nur etwas für schlichtere Gemüter - und dann
zum Islam konvertierte. Ausgerechnet ...
9. Ramadan 1434 «Mit-Fühlen»
Dankbarkeit, Mitgefühl und der daraus entstehende Wunsch, anderen zu helfen sind weitere Aspekte des islamischen Fastens. Erst erlebt man gegen Ende eines Fastentages ganz körperlich am eigenen Leibe ein intensives Mit-Fühlen (Mit-Leiden wäre zuviel gesagt, nach einem Tag Enthaltsamkeit „leidet“ man noch lange nicht), Mitgefühl mit jenen, die nicht essen, weil sie nichts zu essen haben.
Und dann, wenn der erste Schluck klaren, kühlen Wassers den ausgetrockneten Mund befeuchtet hat und man ihm nachspürt, wie er ganz langsam die Kehle hinunter in den Magen rinnt, dann empfindet man unwillkürlich demütige Dankbarkeit dafür, dass man selber all das hat, was so viele Menschen auf dieser Welt entbehren. Es ist deshalb nicht nur die islamische Pflicht, sondern eine durch religiöse Praktiken bewusst geförderte Geisteshaltung, die einen gläubigen Muslim dazu veranlassen (sollen), wann immer er kann, und besonders im Ramadan, zu spenden.
Und dann, wenn der erste Schluck klaren, kühlen Wassers den ausgetrockneten Mund befeuchtet hat und man ihm nachspürt, wie er ganz langsam die Kehle hinunter in den Magen rinnt, dann empfindet man unwillkürlich demütige Dankbarkeit dafür, dass man selber all das hat, was so viele Menschen auf dieser Welt entbehren. Es ist deshalb nicht nur die islamische Pflicht, sondern eine durch religiöse Praktiken bewusst geförderte Geisteshaltung, die einen gläubigen Muslim dazu veranlassen (sollen), wann immer er kann, und besonders im Ramadan, zu spenden.
Vor zwei Jahren habe ich in diesem Blog eine Aufforderung an Nichtmuslime gerichtet. Ich würde sie heute gerne wiederholen – diesmal als Herausforderung. (Keine Angst, es geht nicht ums Spenden):
«Ich möchte jedem Nicht-Muslim wärmstens ans Herz legen, nur mal einen einzigen Tag lang so zu fasten, wie wir das im Ramadan tun, nämlich zwischen dem Auftauchen des ersten Silberstreifen am Horizont und Sonnenuntergang gar nichts zu essen und zu trinken.
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Um dadurch zu erfahren, wie es ist, wenn man zu dem Punkt gelangt, wo man meint, „richtig“ Hunger oder Durst zu haben, und es fast nicht mehr auszuhalten – und man sich gleichzeitig für diese Schwäche schämt, weil unwillkürlich ein ungeheures Mitgefühl aufkommt für all die Menschen, die nicht fasten, weil Ramadan ist, sondern weil sie nichts zu essen oder zu trinken haben.
Ich meine es ernst, versucht es! Einfach so! Ihr braucht ja nicht nach den genauen Zeiten zu gehen, etwa so von 04.00 bis 21.00 Uhr solltet ihr aber schon durchhalten (in Wirklichkeit dauert es länger). Vergesst nicht, vorher noch etwas zu frühstücken und genug Wasser zu trinken! Und wenn die Zeit um ist, stürzt euch nicht sofort auf euer wohlverdientes Abendessen, sondern brecht das Fasten mit einem Glas Wasser, das ihr ganz bewusst trinkt, und mit ein paar Datteln oder mit einem Stück Obst» Wenn das Millionen von Muslimen schaffen, werdet ihr das doch auch einen Tag lang fertig bringen. Ich versichere euch, keine Diät und kein Heilfasten lösen ähnliche Gefühle aus, denn erstens isst und/oder trinkt man da stets etwas und kommt gar nicht dazu, richtig Hunger oder Durst zu verspüren. Und zweitens ist man dabei nur mit sich selber beschäftigt, mit seinem Durchhaltewillen, seiner Gesundheit, seinem Gewicht, seinem Aussehen und mit dem, was (nicht) gegessen und gekocht werden darf…
Machst du mit und fastest einen Tag auf islamische Art?
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Und noch etwas: Freut euch auf das allerbeste Glas Wasser eures Lebens. Paradieswein 😉
(PS: sollten tatsächlich ein paar Nicht-Muslime das Experiment mitmachen, gibt es gelegentlich eine Umfrage betreffend ihre Erfahrungen)
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