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Gedanken und Erfahrungen von einer, die fand, Religion sei nur etwas für schlichtere Gemüter - und dann
zum Islam konvertierte. Ausgerechnet ...
Ein paar Gedanken zum Terror
Weil er mir am Herzen liegt, wiederhole ich hier einen Text, den ich schon auf meiner Facebook-Seite veröffentlicht habe, damit er auch die Blogleser/Innen erreicht, die keine Lust auf FB und Co. haben.
«Ich verstand noch nie, warum die Menschen nach jedem Terrorakt in Panik ausbrechen und Angst haben, der nächste könnte sie treffen: Die Wahrscheinlichkeit, sich ausgerechnet während eines Anschlages auch nur in der Nähe des Ortes des Geschehens aufzuhalten, dürfte nicht viel größer sein, als vom Blitz getroffen zu werden, und um ein Vielfaches kleiner, als bspw. auf der Straße überfahren oder von einem Kriminellen überfallen zu werden.
Ich verstehe übrigens auch nicht, warum solche Terroristen so viel mehr Aufmerksamkeit bekommen (also genau das, was sie wollen!) als diejenigen (kriegs-)legalisierten „Terroristen“, die im großen Stil abertausende von unschuldigen Menschen töten. Und während nach jedem Anschlag irgendwelche neuen Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden, lässt man die Kriegstreiber in aller Ruhe immer noch effizientere Vernichtungswaffen und -Strategien entwickeln – und anwenden.
Wie dem auch sei. Uns Muslime sollte jedenfalls noch etwas Größeres davon abhalten, uns jetzt überall vor antimuslimischem Terror zu fürchten, nämlich unser Wissen: Nichts trifft uns, wenn Allah nicht beschlossen hat, dass es uns treffen soll. Und was uns trifft, trifft uns aus Seiner Weisheit heraus.
«Wenn Allah dir Unheil widerfahren lässt, so kann es keiner hinwegnehmen außer Ihm. Und wenn Er dir (etwas) Gutes widerfahren lässt, – so hat Er zu allem die Macht.» (Al-An’am:17)
Und:
«Allah tut gewiss nicht im Gewicht eines Stäubchens Unrecht. […]» (An-Nisa:40)
Die Opfer des Anschlags in Neuseeland und alle anderen unschuldigen Opfer auf der Welt möge Gott in Seine Barmherzigkeit aufnehmen und den Hinterbliebenen Geduld und Trost schenken.»
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Soweit mein ursprünglicher, leicht ergänzter Text. Ich möchte hier noch etwas hinzufügen:
Es ist sehr traurig, dass manche versuchen, auch diesen Anschlag für eigene Zwecke auszuschlachten. Da wird von rechts den Muslimen Eigenverschulden zugewiesen und Verschwörung gewittert, sogar die 16-jährige Umweltaktivistin Greta Thunberg muss als Sündenbock hinhalten. Und von unserer Seite wird Nichtmuslimen mangelnde Trauer vorgeworfen und denen, die trauern Heuchelei. Ganz schlimm ist das. Wir Muslime sollten uns hüten, das zu tun, was wir anderen – oft zu recht – vorwerfen! Wenn schon nicht der gesunde Menschenverstand, dann sollte uns wenigstens das Wissen, dass bei Gott jeder Übeltäter für jedes Verbrechen gerecht bestraft und jedes Opfer für jedes Leid gerecht entschädigt wird davon abhalten, ins gleiche Muster zu verfallen wie die Populisten und Islamfürchter.
Allah sagt:
Nicht gleich sind die gute Tat und die schlechte Tat. Wehre mit einer Tat, die besser ist, (die schlechte) ab, dann wird derjenige, zwischen dem und dir Feindschaft besteht, so, als wäre er ein warmherziger Freund. (Fussilat 34)
Von den Medien wünsche ich mir allerdings eine ausgewogenere, objektivere Berichterstattung. Das Hochspielen negativer Berichte über Muslime und den Islam – garniert mit schaurigen Titelbildern -, der viel zu große Raum, der den ganzen Islam“kritikern“ gewährt wird und das gleichzeitige Herunterspielen von rassistischen, rechtsradikalen Anschlägen trägt bestimmt nicht zu einem harmonischen Zusammenleben bei.
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