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Gedanken und Erfahrungen von einer, die fand, Religion sei nur etwas für schlichtere Gemüter - und dann
zum Islam konvertierte. Ausgerechnet ...
Harira. Und: Keine Ahnung.
Zum ersten Mal aß ich diese Suppe in Marokko, genauer gesagt in Marrakesch, auf der „Place Djeema el Fna“. Ich hielt mich im Juni 2011 eine Woche in dieser Märchenstadt auf, alleine, und pflegte auf dem berühmten Platz in einem der täglich neu aufgebauten „Freiluft-Restaurants“ etwas zu Abend zu essen.
Diesmal setzte ich mich an einen Suppenstand. Es gab Suppe mit Datteln. Ich hatte keine Ahnung, dass es sich dabei um das marokkanische Gericht zum Fastenbrechen handelte. Es war ja auch nicht Ramadan und ich hatte ebenso keine Ahnung, dass man auch gerne einfach so, freiwillig, fasten kann/soll/darf(!) – z. B. Montags und/oder Donnerstags. Oder an den drei Weißen (die Vollmond-Tage jeden Monats).
Von meiner Unwissenheit wiederum hatte das freundliche junge Pärchen aus Nordmarokko, das sich zu mir setzte, natürlich keine Ahnung, bestimmt ging es davon aus, dass ich zum Iftar dort saß. Wir hatten eine nette Unterhaltung (auf französisch) – wie so viele MarokkanerInnen freuten sie sich ungemein darüber, dass ich zum Islam gefunden hatte – und am Schluss bestanden die beiden unbedingt darauf, mir mein Essen zu bezahlen. Ich hatte noch keine Ahnung von islamischen Gepflogenheiten und fand das ganz und gar unglaublich, dass jemand einfach so einen wildfremden Menschen zum Essen einlädt…
Seit ich nun etwas mehr Ahnung habe (genauer gesagt seit kurz nach jenem Urlaub), koche ich mir zu Ramadan einen großen Topf Harira-Suppe und friere sie dann in Portionen ein. Die ist so nahrhaft und sättigend, dass sie mit einem anschließenden knackigen Salat und einem Stück Obst völlig als Mahlzeit ausreicht.
Es gibt viele verschiedene Rezepte für diese Suppe. Meins geht in etwa so:
Harira-Zutaten: Für 8 Personen
Vorbereitung: ca. 30 Minuten
1 große Zwiebel, fein gehackt
100 g Linsen, kurz blanchiert
100 g getrocknete Kichererbsen,
über Nacht eingeweicht und abgetropft
über Nacht eingeweicht und abgetropft
½ Bund Petersilie
½ Bund Koriandergrün
Öl
500g Geflügelklein oder Suppenfleisch von Rind oder Lamm, in kleinen Würfeln
2 Zimtstangen
½ Teelöffel gemahlener Ingwer
1 Prise Safran (falls verfügbar)
1 Esslöffel Salz
1 Teelöffel gemahlener Pfeffer
100 g Reis oder Vermicelli
4 Fleischtomaten klein gewürfelt oder 1 Esslöffel Tomatenmark
4 Esslöffel Mehl
Zubereitung:
Die Zwiebel schälen und hacken. Die Kichererbsen abtropfen lassen, die Petersilie und das Koriandergrün waschen und hacken.
In einer Kasserolle das Öl erhitzen und die Zwiebeln und das Fleisch anschwitzen. Die Gewürze zugeben, mit 1 Liter Wasser auffüllen, die Petersilie, 2/3 des Koriandergrüns und die Kichererbsen hinzufügen und 1 Stunde garen. Anschließend die Linsen und das in kleine Würfel geschnittene Gemüse unterrühren.
Inzwischen die Teduoira zubereiten, die zum Binden der Suppe dient: das Mehl in 1 Liter kaltem Wasser auflösen; die Tomaten oder das Tomatenmark und das restliche Koriandergrün untermengen. Den Reis oder die Vermicelli in die Suppe geben und langsam unter ständigem Rühren die Teduoira einrühren, bis der sich an der Oberfläche bildende Schaum verschwunden ist.
Die Harira mit Datteln und frischem Zitronensaft als Beigaben servieren.
Ich nehme allerdings immer Geflügel- oder Lammfleisch, da ich hier fast nie anderes Halal-Fleisch kriege. Und ich gebe mit den Linsen auch noch in kleine Würfel geschnittenes Gemüse dazu, einfach, was gerade da ist. Ach ja, und ein wenig scharfen portugiesischen Piripiri (Chili-Sauce) mach ich auch noch rein. Es wird dann eine Art portuschweikkanische Harira. Aber sie schmeckt!
Übrigens, wen’s interessiert: Unter dem Thema „Marokko„ habe ich ein paar Eindrücke von jener Reise festgehalten.
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Veröffentlicht am 2013-07-24
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3 Antworten zu “Harira. Und: Keine Ahnung.”
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Ha ha ha, Harira mit Feldsalat – herrlich! Ein Hoch auf Multikulti! 😉
Lieben Gruß aus Deutschland
von der Lieselotte 🙂
🙂 Nüsslisalat! 🙂
Und auch von mir ein lieber Gruß – aus Portugal.
MultiKulti ist immer gut.
Was wäre die Welt ohne?