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Gedanken und Erfahrungen von einer, die fand, Religion sei nur etwas für schlichtere Gemüter - und dann
zum Islam konvertierte. Ausgerechnet ...
Hochmut
Der Gesandte Allahs (s.a.s.) hat gesagt:
„Derjenige, der ein Körnchen Hochmut (arab. kibr) in seinem Herzen hat, wird nicht ins Paradies eingehen.“
Diese Aussage kann schon ziemlich beunruhigen. Denn, seien wir ehrlich: wer hat nicht ab und zu ein Körnchen (oder auch mehr) Hochmut in seinem Herzen? Kommt sich hin und wieder ein wenig besser vor als andere? Pass auf – wenn du jetzt denkst „ich nicht“ – da sitzt du schon in der Falle! Er tarnt sich gut, der Hochmut, er versteckt sich, wo du ihn am wenigsten erwartest. Sein allerfiesestes Versteck ist die Demut. Ja, genau, die Demut! Bist du dir nicht auch schon mal besonders demütig vorgekommen…?
Iblis kam sich auch besonders vor. Er fand, er sei besser als die Menschen und weigerte sich deshalb, Allahs Befehl zu befolgen und sich vor Adam niederzuwerfen.
„Er sagte: Ich bin besser als er, du hast mich aus Feuer erschaffen und ihn aus Lehm.“ [Al-Aʽrāf:12]
Und jetzt? Darf jetzt wirklich keiner von uns auf das Paradies hoffen? Das ist doch nicht möglich, das würde ja vielen Aussagen des Korans und auch überlieferten Aussprüchen des Gesandten s.a.w.s. widersprechen! Ich kann mir nur erklären, dass es in dieser Aussage im Besonderen um den Hochmut Allah t. gegenüber geht, dass nämlich der Mensch meint, er brauche Ihn nicht und sich dadurch faktisch über Ihn stellt – das wäre ja dann Beigesellung in ihrer schlimmsten Form – und sogleich passt der Hadith zu den Koranversen, in denen uns Allah t. mitteilt, dass Er alles verzeiht außer Beigesellung:
„Allah vergibt gewiss nicht, dass man Ihm (etwas) beigesellt. Doch was außer diesem ist, vergibt Er, wem Er will. Wer Allah (etwas) beigesellt, der ist fürwahr weit abgeirrt.“ An-Nisā‘: 116
Doch der Hadith fordert uns auch auf, den „alltäglichen“ Hochmut mit allen Mitteln zu bekämpfen. Denn Hochmut, Neid und Missgunst gehören zusammen und sind der Ursprung allen Übels, der Motor für Streit und Krieg. Außerdem verschließt Hochmut den Verstand: Wer meint, über irgend eine Sache alles (oder genug) zu wissen, verliert seine Neugier, hört auf keine Argumente mehr, braucht nicht mehr zu lernen.
François-René Vicomte de Chateaubriand (1768 – 1848), französischer Schriftsteller der Frühromantik
So gilt es, zu versuchen den Hochmut zu erkennen, wie gut er sich auch tarnt, und ihn zu bekämpfen. Immer wieder.
(Ich weiß, dass hier auch ein paar ziemlich fachkundige LeserInnen herumschmökern. Sollten meine Schlussfolgerungen also falsch sein, bitte ich um Aufklärung.)
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Veröffentlicht am 2013-06-10
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2 Antworten zu “Hochmut”
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Liebe Chadidscha,
wir wissen ja nicht, wodurch dieser Korn an Hochmut im Herzen !ausgelöscht! wird. Es kann ja durchaus sein, dass im Herzen die guten Eigenschaften in der Überzahl sind und die Differenz aus guten Eigenschaften und schlechten Eigenschaften (Korn Hochmut) ein reines Herz ist, für dessen Träger das Paradies vorgesehen ist.
Nur ein Gedanke – wa allah ua3lam.
Beslama
Shakir
InschaAllah!