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Gedanken und Erfahrungen von einer, die fand, Religion sei nur etwas für schlichtere Gemüter - und dann
zum Islam konvertierte. Ausgerechnet ...
ich verstehe nicht
Wenn doch kein Mensch in einen anderen hinein sehen kann, da allein Allah weiß, wie es in uns aussieht:
«Gewiss, Allah ist der Kenner des Verborgenen der Himmel und der Erde; gewiss, Er weiß über das Innerste der Brüste Bescheid. (Fâtir 38)»
Und wenn erst recht kein Mensch wissen kann, ob ein anderer zu einem späteren Zeitpunkt zu Gott findet, Vergebung findet und zu den Gläubigen gehört, denn:
«Und wer etwas Böses tut oder sich selbst Unrecht zufügt und hierauf Allah um Vergebung bittet, wird Allah Allvergebend und Barmherzig finden. (An-Nisâ‘ 110)»
und:
Abu Abdur-Rahman Abdullah ibn Umar ibn al-Khattab (r) berichtet, dass der Prophet (s) sagte: „Allah nimmt die Reue des Sünders an, bis zu seinem letzten Atemzug.“
(At-Tirmidhi) (Riyad us-Saliin Nr. 18),
Wie kommen dann ausgerechnet Muslime, denen dieses Wissen gegeben wurde, dazu, die Menschen in „Ungläubige“ und „Gläubige“ einzuteilen? Sich sogar gegenseitig das „Muslim-Sein“ abzusprechen? Menschen den Respekt zu verweigern, weil sie (noch?) nicht den „richtigen“ Glauben haben? Woher weißt du denn, dass dein Gegenüber, dem du gerade irgendwelche Vorwürfe machst, weil er anscheinend dies oder jenes nicht richtig macht oder falsch versteht, oder den du als „Kafir“ bezeichnest und meidest, nicht eines Tages oder sogar schon jetzt der bessere Muslim ist als du? Und woher nimmst du die Sicherheit, dass dir selbst die Gnade beschieden ist, dein Leben in dieser Welt als Muslim zu beenden?
Wer außer Allah entscheidet, was richtig und was falsch ist? Wer außer Allah weiß, wem Er am Ende Vergebung gewährt und wem nicht?
Sollten diese Kuffar- und Shirk- und Haram-Rufer und nicht zu vergessen auch diejenigen von der anderen Seite, die „Progressiven“, die den „Konservativen“ einreden wollen, nur ihre liberale Auffassung des Glaubens sei die richtige, sollten wir nicht alle besser ein wenig in uns gehen und versuchen, an uns selbst einer der schönen islamischen Eigenschaften, nämlich der Demut, ein wenig mehr Beachtung zu schenken?
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Veröffentlicht am 2012-06-20
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6 Antworten zu “ich verstehe nicht”
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Assalamu alaikum liebe Ukhti, ich bin ganz deiner Meinung, du sprichst mir aus der Seele. Würden wir den Finger auf uns zeigen und NUR auf unsere Fehler achten so wäre der Zustand unserer Ummah und das Miteinander mit den Kuffar sicherlich um viele Male besser und Allah weiß am Besten.
Wunderschön geschrieben.
Allah verändert den Zustand nicht wenn wir nicht uns ändern.
Schön gesagt….solche Gedanken habe ich auch oft…Leben und leben lassen…dem gibt es nichts mehr hinzuzufügen…
Salam aleikum meine liebe Chadischa,
du hast den Nagel wieder mal auf den Kopf getroffen, maschaALLAH.
Sehr schön geschrieben und genau das was ich auch denke.
Wir sollten mehr den Menschen im Spiegel betrachten.
Fühl dich aus der Ferne ganz feste gedrückt.
Wa salam
Haki
Salam meine Liebe,
masha'Allah – das hast du toll geschrieben. Werd ich insha'Allah demnächst meinem Bruder zeigen, der hat mich nämlich neulich genau zu diesem Thema befragt, weil ihm manches, was er von manchen Muslimen in Deutschland hört, so fremd und hart vorkommt.
Auch ich drück dich ganz fest in Gedanken,
Nafeesa
Salam alaikum liebe Chadidscha,
ich stimme dir da sehr zu und finde auch, dass du es gut auf den Punkt gebracht hast.
Besonders was das verurteilen als Kafir angeht. Das ist natürlich nicht erlaubt. Das sind schließlich Takfiris.
Aber bei Shirk und Haram, da muss man noch etwas weiter darauf eingehen. Denn es ist die Pflicht eines Muslims, seine Geschwister darauf hinzuweisen, wenn etwas Shirk oder Haram ist. Es gibt den Hadith in dem Rasulallah salallahu alaihi wa salam sagt (sinngemäß): Nasiha ist vom Deen."
Was man hinzufügen müsste ist, dass es darauf ankommt, wie man diese Nasiha verpackt. Wenn man jetzt zu einer Schwester zum Beispiel die raucht sagt: "Rauchen ist haram." Das geht natürlich nicht. Besser ist es, aufzuzählen, welche Schäden das Rauchen verursacht und das deshalb die meisten Gelehrten dies als Haram einstufen.
Oder wenn ein Muslim nicht betet. Da kannst du auch nicht sagen: "Hey, wenn du nicht betest, bis du ein Kafir." Sondern besser ist es, darauf hinzuweisen, welche Folgen es hat, wenn man nicht betet.
Oder diejenigen, die Talismane benutzen. Wenn man sagt, das ist haram, zeigen die dir vielleicht den Vogel. Aber wenn du erklärst, hey, rasulallah salallahu alaihi wa salam sagte dies und das über die Talismane und das sie zu Shirk führen können und Shirk die einzige Sünde ist, die nicht vergeben wird (man also zum Islam zurückkehren muss mit der Shahada), dann ist es der bessere Weg.
Danach hat man seine Pflicht getan und nun muss der andere entscheiden, was er daraus macht.
Obwohl es einen Hadith gibt in denen die Sahaba sagen (sinngemäß): "Wir pflegten niemals einen Muslim wegen einer Sünde als Kafir zu bezeichen, außer wenn er nicht betete."
Aber sind wir die Sahaba? Sind wir Gelehrte? Um das beurteilen zu können? Nein. Deshalb sollten wir es ihnen überlassen und zu allererst sollten wir es Allah taala überlassen.
Barak allahu fiki meine Liebe.
wa salam alaikum
Da fällt mir dieses Video der islamischen Rapgruppe Native Deen zu ein: