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Quetiapine Quetiapine Gedanken und Erfahrungen von einer, die fand, Religion sei nur etwas für schlichtere Gemüter - und dann
zum Islam konvertierte. Ausgerechnet ...

Long Covid & Co. Ein Update.

Long-Covid & Co.

Ob ich‘s schon wagen kann, über meine Fortschritte zu berichten? Ohne einen nächsten Crash zu befürchten? Ich denke, ich bin es euch schuldig, nach dem >>desabafo  im Juli.

Es hat jetzt der 5. Tag in Folge begonnen, an dem ich mich besser fühle. Bisher dauerten die “Hochs” jeweils höchstens einen Tag, meist nur ein paar Stunden. Aber jetzt habe ich den Eindruck, sogar die Sache mit der Polyneuropathie sei etwas besser geworden. Es war ja zuletzt so, dass ich nicht mehr zerknülltes Papier, sondern Haselnüsse unter den Fußsohlen fühlte und sich die Beine vor allem beim Aufstehen bis Mitte Oberschenkel wie eingeschlafen anfühlten, bzw. wie beim “Aufwachen” – noch bevor die Ameisen richtig kommen. Das ist zwar immer noch so, aber etwas weniger intensiv, und es scheint sich wieder etwas zurückzuziehen, bis Mitte Knie. Es bewirkt halt eine gewisse Unsicherheit beim Gehen.

Aber vor allem der Allgemeinzustand ist besser! Es wurden ja bei der Suche nach der Ursache dieser Polyneuropathie zwei Autoimmunkrankheiten festgestellt: Lupus (was Rheumatisches)  und Hashimoto (was mit der Schilddrüse),  wahrscheinlich durch (Long-)Covid „aufgeweckt“ und/oder beschleunigt. Die Symptome überschneiden sich mit denen von Long-Covid (was nun genau wovon ist, ist wohl nicht zu eruieren, der Arzt schreibt es aber eher den Autoimmunkrankheiten zu): Erschöpfungszustände, bleierne Müdigkeit, Brainfog, Kurzatmigkeit, Druck auf der Brust, Konzentrationsschwäche, Depri und – was mich fast am meisten störte – extreme Reizbarkeit (noch letzte Woche regte mich z.B. eine nette Bekannte, die nur ihre familiären Probleme schilderte, derart auf, dass ich es nicht mehr aushielt und grußlos das Weite suchte – ein Verhalten, das nicht zu mir passt, das bin nicht ich!).

Maßnahmen

Seit 3 Wochen nehme ich ein neues Medikament (eigentl. für den Lupus, soll aber gleichzeitig Hashimoto bekämpfen und war auch bei Corona im Gespräch) und verzichte auf Anraten des Arztes auf Gluten und Käse (nicht ganz einfach – Käse, Brot und Nudeln sind bzw. waren meine Hauptnahrungsmittel!). Ob die Besserung nun von der neuen Tablette herrührt oder von der Ernährungsumstellung, weiß ich nicht. Vielleicht auch vom grünen Kaffee mit Kardamom, den ich seit ein paar Tagen konsequent trinke. Oder sie wäre auch einfach so gekommen – ich habe keine Ahnung.

Hoffnung

Jedenfalls geht es mir jetzt so gut, dass ich mich wieder mehr bewegen kann!  Eben erschöpfte mich noch jede kleinste Aktivität und brachte mich derart außer Atem, dass ich die meiste Zeit sitzend oder liegend verbrachte.

Nun traute ich mich in den letzten Tagen nach Langem, wieder etwas längere Strecken mit dem Pedelec zu radeln, auch mit Steigung. Ich wippe ein bisschen auf meinem Minitrampolin herum, und auch die Hunderunde ist wieder etwas ausgedehnter. Aber alles in Maßen.

Realistisch bleiben

Denn so fit wie vor Corona oder gar vor dem Armbruch im letzten Dezember bin ich noch nicht. Haushalten mit der Energie, Langsamkeit und “eins nach dem anderen” – neudeutsch Pacing genannt – ist immer noch angesagt. Auch die Schmerzen in der Schulter und im Arm sind eher schlimmer als besser geworden – sie sind aber ohne Schmerzmittel auszuhalten. Durch die Gewichtszunahme (u.a. (😉) wegen zu wenig Bewegung) meldet sich das Kreuz schneller.  Aber ich fühle mich jetzt tatsächlich so, dass ich es akzeptieren könnte (und ja auch müsste), wenn es so bliebe. Wenn ich auch hoffe, dass es noch besser wird. InschaAllah. Gleichzeitig habe ich ein wenig Angst, es könnte mir wie vielen Long-Covid-Opfern gehen, die selbst nach einer längeren guten Phase wieder Rückfälle haben. Und ich weiß ja auch nicht, wie es mit dem Lupus, dem Hashimoto und der Polyneuropathie weitergeht. Immerhin – ich bin ja fast 70, da muss man das eine oder andere Zipperlein akzeptieren und darf froh und dankbar sein für alles, was noch geht. Und für jeden Tag, an dem man keine schlimmere Krankheit hat!

Al-hamdu li-Llah ala kulli hal, sagen wir Muslime: Gott sei Lob und Dank für jeden Zustand – Er weiß, was wann warum wie lange gut für uns ist…

 

  
Veröffentlicht am 2022-10-20



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