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Gedanken und Erfahrungen von einer, die fand, Religion sei nur etwas für schlichtere Gemüter - und dann
zum Islam konvertierte. Ausgerechnet ...
Über die Aufmerksamkeit.
Kann es sein, dass auch bei so einem Gebet, bei dem im Vordergrund alle möglichen Gedanken vorbeifliegen und es uns partout nicht gelingen will, auch sie auf das konzentrieren, was wir da gerade gewissenhaft tun und rezitieren – kann es sein, dass wir trotzdem in die richtige Richtung gehen, den geraden Weg auf Dich zu, Herr, unser Herz von Schmutz befreiend? Kann es sein, dass unsere wahre Aufmerksamkeit doch dem Gebet gewidmet ist, auch wenn die Gedanken schweifen?
Denn so ein perfektes «Chuschu‘»**, wie es die Gelehrten in ihren Büchern beschreiben und fordern – ob ich jemals in der Lage sein werde, dies – wenn überhaupt – länger als flüchtige Momente oder ab und zu mal während einer ganzen Rak’ah*** einzuhalten? InschaAllah.
Doch. Ja. Ich glaube schon, dass wir – ähnlich, wie wir durch Gymnastik den Körper trainieren und gesund erhalten, ohne explizit daran zu denken – durch mit der richtigen Absicht verrichtete Ibada* das Herz und den Charakter trainieren, auch wenn die geistige Anwesenheit nicht vollkommen ist.
Nein, solche Gedanken sollen uns nicht einlullen und in falscher Sicherheit wiegen. Aber ein wenig Ruhe und Zuversicht ins Herz bringen, und Vertrauen darauf, dass der Allerbarmer, der Barmherzige uns helfen wird, unsere Gebete zu verbessern, wenn wir uns weiter bemühen.
**خشوع: Demut, Konzentration, Anwesenheit des Herzens
*** ركعة: Gebetseinheit
Diesem schon lange auf die richtigen Worte wartenden Beitrag half u. a. ein Gespräch mit I. auf die Sprünge. Danke!
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